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Politik: Granatenfeuer auf einem Marktplatz in Bresje fordert zwei Todesopfer

Bei einem Granaten-Anschlag auf einen Marktplatz sind am Dienstag im Kosovo zwei Serben getötet und 40 weitere verletzt worden. Vier Menschen seien schwer verletzt worden, als sich um 10.

Bei einem Granaten-Anschlag auf einen Marktplatz sind am Dienstag im Kosovo zwei Serben getötet und 40 weitere verletzt worden. Vier Menschen seien schwer verletzt worden, als sich um 10.15 Uhr in dem Ort Bresje zwei Explosionen ereignet hätten, teilte ein deutscher KFOR-Sprecher dem Tagesspiegel mit. In dem Ort seien britische und russische KFOR-Einheiten zuständig. Der Angriff habe sich während des Morgenmarktes in dem hauptsächlich von Serben bewohnten Ortsteil abgespielt. Polizisten der Vereinten Nationen nahmen am Nachmittag zwei Personen fest. Ihre Nationalität wurde nicht bekannt gegeben. Nach dem Granatenschlag in Bresje riegelten KFOR-Einheiten und UN-Polizisten das Gebiet rund um den Marktplatz ab. Nach Angaben der KFOR blockierten Serben aus Protest gegen den Anschlag eine Straße. In den vergangenen Monaten wurden Serben in der Provinz Kosovo mehrfach von Kosovo-Albanern angegriffen. Allein in der vergangenen Woche fielen ihren Attacken acht Serben zum Opfer.

Unterdessen wurden in der Nähe der geteilten Stadt Mitrovica in einem Massengrab die Leichen von mehr als 20 Kosovo-Albanern gefunden. Es handelt sich dabei offenbar um Personen, die während des Nato-Kriegs gegen Jugoslawien im Kosovo als vermisst gemeldet worden waren. Mindestens sieben von ihnen wurden hingerichtet. Französische KFOR-Truppen nahmen vier Personen fest, die in die Entführung und Ermordung verwickelt gewesen sein sollen.

Die jugoslawische Regierung verlangte unterdessen vom UN-Sicherheitsrat die Aufhebung des vor einer Woche vereinbarten Kosovo-Schutzkorps (TMK) verlangt und der Weltgemeinschaft Komplizentum mit der UCK vorgeworfen. "Diese Vereinbarung kommt einer Legalisierung der terroristischen Organisation unter Schirmherrschaft der UN gleich", erklärte der jugoslawische UN-Vertreter Vladislav Jovanovic in einem am Montag veröffentlichten Schreiben an den Vorsitzenden des UN-Sicherheitsrates. Die Vereinbarung zu dem Schutzkorps werde von Belgrad nicht anerkannt, die Regierung betrachte sie als "null und nichtig", betonte der Diplomat. Auch Russland hatte die geplante Umwandlung der Kosovo-Befreiungsarmee UCK in ein Schutzkorps für das Kosovo scharf kritisiert. Auf Antrag Russlands wird der Sicherheitsrat am Dienstag über die jugoslawische Forderung beraten.

Zehntausende Menschen haben erneut in Belgrad und anderen serbischen Städten gegen das Regime von Jugoslawiens Präsident Milosevic demonstriert. Es war bereits der siebte Protesttag in Folge. Die Zahl der Teilnehmer in Belgrad wurde auf etwa 40 000 bis 50 000 geschätzt. In der Hauptstadt wurde ein Mann festgenommen, der den Organisatoren der Protestaktionen Lautsprecheranlagen vermietet hatte. Zu den landesweiten Protesten hatten die beiden oppositionellen Allianzen für den Wandel und der demokratischen Partei aufgerufen.

cl

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