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Gregor Gysi im Interview: Linke will mit "Pegida"-Teilnehmern reden - nicht mit den Anführern

Linksfraktionschef Gregor Gysi will eine Aufklärungskampagne, um Rassismus und Fremdenfeindlichkeit entgegenzutreten. Die Politik habe zu wenig getan, um Islam-Ängste bei den Bürgern abzubauen, sagte er dem Tagesspiegel. Auch sich und seine eigene Partei nahm Gysi nicht aus von der Kritik.

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Die Linkspartei hat angekündigt, das Gespräch mit den Teilnehmern der "Pegida"-Demonstrationen zu suchen. "Mit den Funktionären, den Anführern, würde ich nicht reden", sagte Fraktionschef Gregor Gysi dem Tagesspiegel. "Das bringt nichts. Reden muss man aber mit den Mitläufern, und das werde ich auch tun."

Der Politik warf Gysi vor, in der Vergangenheit "viel zu wenig getan zu haben, um Ängste abzubauen oder gar nicht entstehen zu lassen". Von dieser Kritik nehme er auch sich und die Linke nicht aus, betonte der Fraktionsvorsitzende.  Er schlug eine "groß angelegte Aufklärungskampagne" vor. Rassisten und Ausländerfeinde dürften "keine Gelegenheit bekommen, Terroranschläge wie jetzt in Paris zu missbrauchen, um gegen friedliche Mitbürger anderer Herkunft zu hetzen".

Den großen Zulauf für Pegida-Demonstrationen in Ostdeutschland erklärte Gysi als Reaktion auf "Überforderungssituationen" der dort lebenden Menschen. Ehemalige DDR-Bürger seien schlagartig "nicht nur zu Deutschen, sondern gleich noch zu Europäern und Weltbürgern" gemacht worden. Gleichzeitig hätten sie erlebt, "wie sich in ihrer Umgebung alles verfremdete, weil andere Kulturen, andere Menschen Einfluss bekamen". Allerdings sei zu beobachten, dass fast alle "Funktionäre des Rechtsextremismus" aus dem Westen stammten. "Aus dem Osten kommt eher das Fußvolk", sagte Gysi.

Der Union warf der Linken-Politiker vor, im Umgang mit Pegida und der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD)  taktisch zu denken. Das sei "kreuzgefährlich". Deshalb mache er auch der CDU in Sachsen Vorwürfe, die dort seit 1990 politische Verantwortung trage . Sie müsse "gegenüber diesen Bewegungen viel entschlossener auftreten".

Das komplette Interview lesen Sie in der Samstagausgabe des Tagesspiegels oder im E-Paper.

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