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Grenzgebiet zu Indien: Verletzte Pakistan die Waffenruhe?

Indische Grenzschützer haben Pakistan eine Verletzung des seit drei Jahren geltenden Waffenstillstands an der Grenze zwischen den beiden Atommächten vorgeworfen.

Neu Delhi - Indische Medien berichteten unter Berufung auf Soldaten der nationalen Grenzschutztruppen, pakistanische Soldaten hätten das Feuer eröffnet und zwei indische Grenzschützer verletzt. Die pakistanischen Soldaten hätten am Grenzposten Matkola versucht, mutmaßlichen muslimischen Extremisten beim Eindringen in den indischen Bundesstaat Jammu und Kaschmir Schutz zu geben. Indische Grenzschützer hätten den Infiltrationsversuch vereitelt. Pakistan wies die Vorwürfe zurück.

Der pakistanische Militärsprecher Shaukat Aziz nannte die Anschuldigungen aus Indien "kindisch" und sagte, indische Truppen hätten das Feuer eröffnet. Er äußerte sich nicht dazu, ob pakistanische Soldaten zurückgeschossen hätten. Die indische Nachrichtenagentur IANS berichtete unter Berufung auf einen Grenzschützer, es habe sich um den ersten Bruch der Waffenruhe gehandelt. Allerdings hatten indische Grenzschützer entsprechende Vorwürfe bereits zuvor gegen Pakistan erhoben.

Indische Regierung schweigt

Die Regierung in Neu Delhi äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall. Indien und Pakistan hatten den Waffenstillstand an der Demarkationslinie im geteilten Kaschmir und an der Grenze zwischen den Staaten Ende 2003 vereinbart. Kurz darauf hatten die beiden Atommächte Friedensverhandlungen aufgenommen.

Beim zentralen Streitpunkt Kaschmir ist bei den Gesprächen bislang kein Durchbruch gelungen. Der Waffenstillstand erstreckt sich nicht auf die im indischen Teil Kaschmirs operierenden muslimischen Extremisten, die seit 1989 für die Unabhängigkeit oder den Anschluss der Region an Pakistan kämpfen. Indien und Pakistan haben seit ihrer Unabhängigkeit von britischer Kolonialherrschaft im Jahr 1947 drei Kriege gegeneinander geführt, zwei davon um Kaschmir. (tso/dpa)

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