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Griechenland: Flüchtlinge attackieren Hafenpolizei

In der griechischen Hafenstadt Patras sind Flüchtlinge aus Afghanistan auf die Sicherheitskräfte losgegangen, nachdem ein Afghane blutend aufgefunden worden war. Die Migranten werfen der Polizei vor, ihren Landsmann misshandelt zu haben.

Nach der brutalen Behandlung eines Landsmanns haben sich rund 150 afghanische Flüchtlinge im griechischen Hafen Patras heftige Auseinandersetzungen mit Küstenwache und Polizei geliefert. Nach Polizeiangaben begannen die Zusammenstöße am Nachmittag, nachdem die Männer ihren Landsmann blutend auf der Hafenmole entdeckt hatten. Sie verdächtigten Vertreter der Küstenwache, den Mann misshandelt zu haben.

Laut dem Handelsmarineministerium bewarfen die Afghanen die Sicherheitskräfte und Passanten mit Steinen, demolierten mehrere Fahrzeuge und schlugen Fensterscheiben von Hafengebäuden ein, bevor sie von den Sicherheitskräften zurückgedrängt wurden. Am Abend kam es zu erneuten Zusammenstößen vor dem nahegelegenen Sitz des Roten Kreuzes, wo der Mann behandelt wurde. Das Ministerium versicherte, der Verletzte sei von den Sicherheitskräften nicht misshandelt worden.

Die afghanischen Einwanderer warten laut den Berichten in einem improvisierten Lager nahe des Hafens auf Möglichkeiten, heimlich nach Italien überzusetzen. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen sind die Flüchtlinge dort weitgehend sich selbst überlassen. Wiederholt berichteten sie von dem brutalen Vorgehen der Hafenpolizei gegen illegale Einwanderer, die versuchten, sich heimlich auf Boote zu schmuggeln. Nach eigenen Angaben nahm die griechische Hafenpolizei in den ersten acht Monaten knapp 8900 illegale Einwanderer fest. Die meisten von ihnen kamen über die Türkei. (jvo/AFP)

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