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Der griechische Premier während der Fernsehansprache am Abend

© Orestis Panagiotou/DPA

Liveticker zur Krise in Griechenland: Tsipras ruft Griechen zur Ruhe auf

Die Krise in Griechenland spitzt sich weiter zu, aus Angst vor dem Kollaps bleiben die Banken vorerst geschlossen. Lesen Sie die Ereignisse des Tages im Ticker nach.

In der Griechenland-Krise hat sich die Lage dramatisch zugespitzt. Lesen Sie in der Chronik des Tages nach, was am Sonntag passierte.

21. 50 Uhr: Wie viel Geld werden die Griechen in den kommenden Tagen am Bankautomaten abheben können? Helena Smith, Korrespondentin des britischen "Guardian", beruft sich auf das griechische Finanzministerium und teilte via Twitter mit: 60 Euro pro Tag. Die Nachrichtenagentur DPA hatte zuvor vermeldet, die Abhebungen sollen auf 100 Euro beschränkt werden. Auch zu der Frage, wie lange die Banken nicht öffnen, hat Smith eigene Informationen. Demnach bleiben die Institute bis zum 7. Juli geschlossen.

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21.10 Uhr, Zeit für eine kurze Zusammenfassung: Spätestens seit dem Mittag stand die Möglichkeit im Raum, nach der Notfall-Kabinettssitzung der griechischen Regierung ist es nun offiziell: Griechenland schließt seine Banken. Wie lange, darüber gibt es unterschiedliche Angaben. Wie griechische Medien berichten, sollen die Geldinstitute bis zum 6. Juli - und damit bis nach der geplanten Volksabstimmung - dicht bleiben. Zudem sollen an den Geldautomaten maximal 100 Euro pro Tag abgehoben werden dürfen. Die Meldungen passen zur Empfehlung des griechischen Rat für Finanzstabilität: Nach Angaben eines Insiders hat der sich dafür ausgesprochen, die Banken für die kommenden sechs Werktage nicht zu öffnen.

Indes hat sich Premier Alexis Tsipras in einer Fernsehansprache an die Griechen gewandt - und versucht, zu beschwichtigen. Die Menschen sollten "ruhig Blut zu bewahren", so der Regierungschef. Eine Floskel, angesichts der möglichen bevorstehenden Folgen. Am Wochenende wurden die Schlangen vor den Geldautomaten länger und länger, vielerorts sind die Reserven der Automaten bereits jetzt aufgebraucht.

20.30 Uhr: Barack Obama und Angela Merkel haben wegen der Entwicklungen in Griechenland telefoniert. Man sei sich einig gewesen, dass es wichtig sei, Anstrengungen zu unternehmen, die dazu führten, dass Griechenland zu Reformen und Wachstum innerhalb der Eurozone zurückkehren könne, meldet die Nachrichtenagentur Reuters.

20. 20 Uhr: Vizekanzler Sigmar Gabriel hat Griechenland umfassende humanitäre Hilfe zugesichert. "Wir Europäer werden die Menschen in Griechenland nicht im Stich lassen", betonte der Wirtschaftsminister. Auch bei einem Nein bei der geplanten Volksabstimmung werde man die Bevölkerung nicht ins Elend stürzen lassen. Am Montag kommen die Partei- und Fraktionschefs mit Kanzlerin Angela Merkel zusammen, um zu beraten.

20. 00 Uhr: Nun ist es offiziell: Die griechische Notenbank wird nach Angaben von Regierungschef Alexis Tsipras Kapitalverkehrskontrollen einführen. Zudem sollten die Banken erst einmal geschlossen bleiben. Wie lange genau, ließ er allerdings offen.

Warten auf Bargeld: Am Wochenende wurden die Schlangen vor den Geldautomaten immer länger.
Warten auf Bargeld: Am Wochenende wurden die Schlangen vor den Geldautomaten immer länger.

© Alexandros Vlachos/DPA

19. 35 Uhr: Das dürfte den Run auf die Geldautomaten beschleunigen: Wie die Nachrichtenagentur DPA mit Verweis auf eine griechische Tageszeitung meldet, bleiben die Banken mindestens bis 6. Juli geschlossen. Am Tag davor findet die Volksabstimmung in dem Krisenland statt. Wie Athen tatsächlich entscheidet, ist weiterhin unklar. Im Moment tagt das Kabinett und es wäre nicht das erste Mal, dass die Regierung um Alexis Tsipras die Meinung binnen weniger Stunden ändert. Aktuellstes Beispiel: Erst am Nachmittag hatte Finanzminister Yanis Varoufakis Kapitalverkehrskontrollen ins Gespräch gebracht - um genau dies anschließend zu dementieren.

18.54 Uhr: Nach Angaben der Instituts Piraeus Bank, einem der größten Kredithäuser des Landes, werden die Banken in Griechenland am Montag nicht öffnen. Wie "Bloomberg" berichtet, habe der Vorstandsvorsitzende, Anthimos Thomopoulos, nach dem Treffen mit Finanzminister Yanis Varoufakis heute Nachmittag die Reporter darüber informiert. Bisher hat sich die griechische Regierung nicht zu den Ergebnissen des Treffens geäußert. Zur Stunde hält das Kabinett eine Notfallsitzung ab.

18. 35 Uhr: Enttäuscht, aber weiterhin zu Gesprächen bereit: Die Chefin des Internationalen Währungsfond (IWF), Christine Lagarde, gibt sich mit Blick auf die Krise in Griechenland konstruktiv. Wie sie in einer schriftlichen Erklärung betonte, sei man noch immer an einer Lösung interessiert. "Die kommenden Tage werden ganz klar wichtig sein", so Lagarde. Der IWF werde weiterhin die Entwicklungen in Griechenland beobachten und stehe zur Unterstützung bereit, falls diese erforderlich sei.

17. 55 Uhr: Am Abend kommt das griechische Kabinett zu einer Sitzung zusammen, meldet das staatliche Fernsehen. Weiterhin ist unklar, ob die Regierung Kapitalverkehrskontrollen einführen wird sowie ob am Montag die Banken geschlossen bleiben.

17. 40 Uhr: Kursverluste ja, aber keine neue Finanzkrise, so die Einschätzung der Anleger zur Lage in Griechenland. „Da das Thema Grexit auf der politischen Ebene zumindest teilweise seinen Schrecken verloren hat, halten wir es für wahrscheinlich, dass die Folgen eingegrenzt werden können“, sagte Thomas Hechtfischer, Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), dem Tagesspiegel. Den vollständigen Artikel mit allen Hintergrundinformationen dazu finden Sie hier.

16. 33 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die deutschen Fraktions- und Parteichefs zu einer Krisensitzung am Montag eingeladen. Das Spitzentreffen der Kanzlerin mit den Partei- und Fraktionschefs finde am Montagnachmittag um 13.30 Uhr statt, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit. Geplant sei "eine Unterrichtung über das Thema Griechenland".

16.25 Uhr: Die EU-Kommission hat auf ihrer Webseite den Entwurf des letzten Angebots an die griechische Regierung veröffentlicht. Zur Begründung heißt es, dies diene der Transparenz und sei zur Information für die griechischen Bürger.

16.10 Uhr: Widersprüchliche Informationen gehören zur Griechenland-Krise ebenso wie die Formulierung, die Lage spitze sich zu. Nun ist es, auch das ist nicht das erste Mal, der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis, der irritiert. Via Twitter dementierte er mögliche Verkehrskapitalkontrollen - nachdem er diese zuvor selbst ins Gespräch gebracht hatte. Zur Stunde berät sich Varoufakis mit den Chefs der griechischen Banken. Mit konkreten Aussagen, wie es weitergeht, wird im Laufe des Tages gerechnet.

15.40 Uhr: SPD-Chef und Vizekanzler Sigmar Gabriel hat sich gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" zum drohenenden Grexit geäußert. Er sei "entsetzt, dass die Griechen ein sehr weitgehendes Angebot abgelehnt haben, was ja sogar ein drittes Hilfsprogramm und sogar eine Umschuldung enthalten hat", so Gabriel. "Herr Tsipras möchte alle diese Angebote nur dann annehmen, wenn Europa daran keinerlei Bedingungen für Reformen in Griechenland stellt. Das wird Europa auch nach einem Referendum nicht akzeptieren können." Tsipras schlage die ausgestreckte Hand für "eine Hilfe zur Selbstbehauptung in Würde" aus.

15.35 Uhr: Es wird immer schwieriger, an Athens Bankautomaten Bargeld zu bekommen. Kein Wunder: Aus Angst vor einer Kapitalverkehrskontrolle sowie die Schließung der Banken am Montag versuchen die Menschen, so viel Bares wie möglich abzuheben.

15.20 Uhr: Tipp der Bundesregierung: Griechenland-Urlauber sollten vor dem Abflug ausreichend Bargeld abheben. "In Griechenland kann es bei der Bargeldversorgung zu erheblichen Wartezeiten kommen, auch zu Engpässen beispielsweise bei der Ausstattung der Automaten mit Bargeld," heißt es auf der Webseite des Auswärtigen Amts. Zuvor hatten bereits die Niederlande ähnliche Reisehinweise veröffentlicht.

14.47 Uhr: Welche Folgen hat die Krise in Griechenland für Anleger? Und worauf müssen sich Griechenland-Urlauber einstellen? Können Reisen noch storniert werden? Antworten im Text von Heike Jahberg aus unserer Wirtschaftsredaktion.

14.28 Uhr: Die Europäische Zentralbank hält die Notkredite für griechische Banken auf dem aktuellen Stand von rund 90 Milliarden Euro. Das teilte die Notenbank nach Beratungen des EZB-Rates am Sonntag in Frankfurt mit. Eine Kappung der Finanzhilfen ist damit - vorerst - vom Tisch.

14.12 Uhr: Der Grünen-Europaabgeordnete Sven Giegold hat die Aufkündigung der Gespräche mit Griechenland durch die EU-Finanzminister kritisiert. Es dürfe weiterhin nichts unversucht gelassen werden, "um doch noch zu einer Einigung zu kommen", sagte er Deutschlandradio Kultur. Die griechische Regierung unter Premierminister Alexis Tsipras sei vergangene Woche den Gläubigern maßgeblich entgegengekommen. "Deshalb ist auch ein Teil der Verantwortung für das Scheitern eindeutig bei Herrn Schäuble und den Kollegen."

13.50 Uhr: Griechenland erwägt Finanzminister Yanis Varoufakis zufolge die Einführung von Kapitalverkehrskontrollen sowie eine Schließung der Banken am Montag. Das sagte der Politiker am Sonntag der BBC.

13.40 Uhr: Varoufakis sieht die EU und speziell Kanzlerin Angela Merkel bei der Lösung der Griechenland-Krise in der Pflicht. Varoufakis sagte der "Bild"-Zeitung: "Die Regierungschefs der EU müssen handeln. Und von ihnen hält sie als die Vertreterin des wichtigsten Landes den Schlüssel in der Hand. Ich hoffe, sie nutzt ihn." Athen sei für ein neues Angebot seiner Gläubiger offen, das dann in dem vom Parlament beschlossenen Referendum am kommenden Sonntag zur Abstimmung vorgelegt werden könnte. Seine Regierung könnte im Fall neuer Vorschläge ihre ablehnende Haltung zu den bisherigen Forderungen der Gläubiger auch wieder zurücknehmen: "Dann können wir unsere Empfehlung jederzeit ändern und den Wählern vorschlagen, für sie zu stimmen." Griechenland selbst wolle aber kein neues Angebot vorlegen. Er bleibe ein "ewiger Optimist", weil es Europa wieder und wieder gelungen sei, Wunden zu heilen und Streitereien zu überwinden, sagte Varoufakis der Zeitung.

13.14: Nicht nur die EZB hat für diesen Sonntag ein Krisengespräch zur Lage in Griechenland anberaumt. Auch die G7-Staaten und die Europäische Bankenaufsicht wollen heute in Telefonkonferenzen beraten, wie es mit dem Land weitergeht. Das berichtet das "Handelsblatt".

12.57 Uhr: Die dramatischen Ereignisse um Griechenland zeigen: Die EU steckt in einer existenziellen Krise. Die Europäische Union braucht daher eine radikale Reform im Sinne einer vollständigen politischen Union - das fordert der irische Historiker Brendan Simms in einem Gastbeitrag für den Tagesspiegel.

Wie lange reicht das Bargeld noch? Ein Geldbote der Nationalbank in Athen.
Wie lange reicht das Bargeld noch? Ein Geldbote der Nationalbank in Athen.

© REUTERS

12.45 Uhr: Der SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann sieht trotz der gescheiterten Verhandlungen noch Chancen auf einen Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone. Sollte das Referendum der Griechen am kommenden Sonntag eine Einigung mit den Geldgebern billigen, dann hätte „die griechische Bevölkerung der eigenen Regierung doch klar die Grenzen aufgezeigt“, sagte Oppermann im Deutschlandfunk. „Dann müsste diese Regierung wieder verhandeln, wenn sie denn überhaupt noch legitimiert wäre, solche Verhandlungen zu führen.“

12.29 Uhr: Die drohende Pleite Griechenlands wird Börsianern zufolge zu Wochenbeginn für einen Beben an den Finanzmärkten sorgen. "Der Dax wird am Montag mindestens 300 bis 400 Punkte tiefer eröffnen", sagte NordLB-Aktienstratege Tobias Basse der Nachrichtenagentur Reuters. "Alles weitere hängt dann von der Nachrichtenlage ab." Die Verluste der griechischen Aktienmarkts würden voraussichtlich noch wesentlich deutlicher ausfallen.

12.10 Uhr: Die griechische Regierung hat nach Worten von IWF-Chefin Christine Lagarde noch immer Zeit, den Kurs zu ändern und die Vorschläge der anderen Euro-Länder zu akzeptieren. Lagarde sagt der BBC, das Referendum basiere zwar auf Bedingungen, die nicht mehr gültig seien, weil das aktuelle Hilfsprogramm auslaufe. Sollten die Griechen aber mit einem überwältigenden Votum für einen Verbleib im Euro und eine Stabilisierung der heimischen Wirtschaft stimmen, wären die Gläubiger zu weiteren Anstrengungen bereit.

11.40 Uhr: Der Co-Chef der Linkspartei, Bernd Riexinger, kritisiert in die Entscheidung der Eurogruppe, das Hilfsprogramm nicht zu verlängern. "Wenn Griechenland wirklich aus der Euro-Zone hinausgedrängt wird, in die Pleite gezwungen wird, könnte das der Anfang vom Ende der Euro-Zone sein", sagte er in einem Interview von Reuters TV.

11.17 Uhr: Einem BBC-Bericht zufolge will die Europäische Zentralbank die Notkredite für griechische Banken einstellen. Als Folge müssten die griechischen Banken am Montag voraussichtlich geschlossen bleiben und Kapitalkontrollen eingeführt werden, berichtet der Sender. Der EZB-Rat wird im Laufe dieses Sonntags über Griechenland beraten.

10.58 Uhr: Valdis Dombrovskis, Vize-Präsident der EU-Kommission, verbreitet trotz aller Negativmeldungen Zuversicht: Griechenland werde in der Eurozone bleiben, schreibt er auf Twitter.

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10.55 Uhr: Die SPD-Spitze hat fassungslos auf das Krisenmanagement des griechischen Regierungschefs Alexis Tsipras reagiert. In einer Telefonschalte am Sonntagmorgen, an der neben dem Parteipräsidium auch SPD-Ministerpräsidenten aus den Ländern teilnahmen, habe „allgemeines Entsetzen“ geherrscht, berichtet die Nachrichtenagentur dpa aus Teilnehmerkreisen. Tsipras habe allen Beteiligten in Europa mit der plötzlichen Ankündigung eines Referendums und dem Aufruf seiner Partei an die Bürger, mit Nein zu stimmen, vor den Kopf gestoßen. Die SPD sei dennoch grundsätzlich zu weiteren Gesprächen bereit, um das absehbare Desaster in Griechenland noch abzuwenden, hieß es. Ein besseres Angebot, wie es die Euro-Finanzminister am Freitag vor dem späteren Abbruch der Verhandlungen Athen unterbreitet hätten, würden die Griechen aber nicht mehr bekommen. 

10.28 Uhr: Stellt die Europäische Zentralbank ihre ELA-Finanzhilfen für griechische Banken ein? Das jedenfalls berichtet der BBC-Journalist Robert Peston unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen auf Twitter. Das ELA-Programm ist ein Notfallinstrument im europäischen Zentralbankensystem. Die Abkürzung steht für die englische Bezeichnung Emergency Liquidity Assistance.

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10.11 Uhr: Nach Ansicht des österreichischen Finanzministers Hans Jörg Schelling steuert Griechenland auf den Staatsbankrott zu. "Das war spätestens seit Donnerstag allen klar und bewusst", sagte er der Zeitung "Die Presse". Ein "Grexit" sei damit fast unausweichlich, sagte Schelling. Dafür müsse Griechenland zunächst sogar aus der Europäischen Union ausscheiden. "Erst dann könnte Griechenland vermutlich auch die Eurozone verlassen", so der Finanzminister.

9.18: Geht den Griechen bald das Geld aus? Schon in den vergangenen Wochen haben die Griechen deutlich mehr Bargeld abgehoben als zuvor. Nach der Ankündigung eines Referendums hat sich der Run auf die Banken weiter verschärft. Die Menschen leeren Geldautomaten, Supermärkte und Zapfsäulen – oder stehen vor geschlossenen Türen. Eindrücke aus Athen von Gerd Höhler.

9.02 Uhr: Vizekanzler Sigmar Gabriel hat wegen der Griechenland-Krise eine zweitägige Reise nach Israel abgesagt. Das teilte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums mit. Für Gabriel fliegt nun seine Staatssekretärin Brigitte Zypries (SPD). Der SPD-Chef, dessen Abflug nach Tel Aviv für 12 Uhr geplant gewesen war, wäre bis Montagabend in Israel geblieben. Dort wollte er auch mit Israels Staatspräsident Reuven Rivlin und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zusammentreffen.

Das griechische Parlament hat in der Nacht zu Sonntag für ein Referendum über die Sparforderungen der Gläubiger gestimmt.
Das griechische Parlament hat in der Nacht zu Sonntag für ein Referendum über die Sparforderungen der Gläubiger gestimmt.

© dpa

8.46 Uhr: Der französische Star-Ökonom Thomas Piketty ("Das Kapital im 21. Jahrhundert") fordert eine große europäische Schuldenkonferenz und einen Schuldenschnitt für Griechenland. Besonders Deutschland dürfe Athen die Hilfe nicht verweigern, sagte er in einem Interview mit der "Zeit". Schließlich habe Deutschland seine Schulden auch nie bezahlt.

8.18 Uhr: Der Rat der Europäischen Zentralbank kommt heute zu einer Krisensitzung zusammen, um über die Nothilfen für griechische Banken zu beraten. Die EZB hatte diese in den vergangenen Wochen immer wieder erhöht, um einen Engpass zu vermeiden. Ohne weitere Finanzhilfen droht dem griechischen Bankensystem der Kollaps, da die Bankkunden aus Sorge vor dem Bankrott des Landes seit Tagen massiv Geld von ihren Konten abheben.

8.10 Uhr: In der Griechenland-Krise steht nach Ansicht des Vorsitzenden des Europaausschusses des Bundestages, Gunter Krichbaum, akut ein deutscher Hilfsanteil "von rund 80 Milliarden Euro im Feuer". Dies sagte der CDU-Politiker der "Leipziger Volkszeitung". Das finanzielle Ausfallrisiko für die deutsche Staatskasse liege nach derzeitigem Stand durch Verpflichtungen aus den verschiedenen Rettungsschirmen, inklusive des Anteils an den Leistungen der EZB, bei mindestens "rund 80 Milliarden Euro".

7.45 Uhr: Außenminister Frank-Walter Steinmeier kritisiert die Regierung in Athen mit deutlichen Worten. "Ich verstehe nicht, wie eine gewählte griechische Regierung ihrem Volk empfiehlt, den europäischen Vorschlag abzulehnen und die Menschen in Griechenland damit in Geiselhaft nimmt, um Europa weitere Konzessionen abzutrotzen", sagte er der "Welt am Sonntag". "Der Zickzackkurs der griechischen Regierung in den letzten Stunden und Tagen macht einen doch fassungslos."

7.30 Uhr: Das Parlament in Griechenland hat dem von der Syriza-Regierung geplanten Referendum über die Forderungen der Gläubiger zugestimmt. Für die Volksabstimmung votierte in der Nacht zum Sonntag in Athen eine Mehrheit der 300 Abgeordneten des Parlaments. Regierungschef Alexis Tsipras hatte zuvor für das Referendum geworben und die Bevölkerung zu einem "Nein" zu den Forderungen der Gläubiger aufgerufen. Für das Referendum stimmten 179 Abgeordneten, 120 waren dagegen. Unklar ist jedoch, worüber genau abgestimmt werden soll. Die Verhandlungen mit den Gläubigern sind am Samstag gescheitert. Die Eurogruppe will das Hilfspaket für Griechenland nicht über den 30. Juni hinaus verlängern. (mit Agenturen)

Griechenland-Krise: Die Ereignisse vom Samstag können Sie hier nachlesen.

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