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Griechische Truppen: Zypern: Türkenhetze in der Armee

Während auf dem geteilten Zypern die Führer der griechischen und der türkischen Volksgruppe über eine Wiedervereinigung verhandeln, pflegen einige Offiziere der griechisch-zyprischen Nationalgarde die alten Feindbilder.

Rekruten der Nationalgarde mussten in den Ausbildungskompanien Larnaka und Paphos beim Marschieren anti-türkische Sprechchöre anstimmen – darunter Parolen wie „nur ein toter Türke ist ein guter Türke“. Der zyprische Verteidigungsminister Kostas Papakostas hat jetzt ein Disziplinarverfahren gegen die Ausbilder eingeleitet. Der Minister distanzierte sich von den Ausbildungsmethoden: „Dies ist ein trauriges Phänomen, völlig inakzeptabel und strafbar“, sagte Papakostas. An die Rekruten appellierte er, bei der Ausbildung nur solche Sprechchöre anzustimmen, die von der Führung der Nationalgarde genehmigt seien.

Zypern ist geteilt, seit die Türkei im Juli 1974 den Nordteil der Insel besetzte. Mit der Invasion wollte Ankara die drohende Annexion Zyperns durch die damalige Athener Obristenjunta und eine befürchtete Vertreibung der türkischen Volksgruppe verhindern, die damals 18 Prozent der Bevölkerung ausmachte. Heute sind in Nordzypern rund 40 000 türkische Besatzungssoldaten stationiert. Die griechisch-zyprische Nationalgarde umfasst 10 000 Mann. Sprüche wie „Nur ein toter Türke ist ein guter Türke“ waren bis letztes Jahr ein fester Bestandteil der Rekrutenausbildung im griechischen Süden der Insel. Seither sind sie verboten.

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