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Politik: Groß und beweglich

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Dem Dinosaurier war die eigene Größe gar nicht recht. Sie war ihm vielmehr hinderlich.

Von Robert Birnbaum

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Dem Dinosaurier war die eigene Größe gar nicht recht. Sie war ihm vielmehr hinderlich. Allein das Futterproblem! Der Apatosaurus hat mit seinem langen Hals eine solche Masse Grünzeug schreddern müssen, um nicht von seinen 35 Tonnen Fleisch zu fallen, dass er zu viel anderem als Rupfen-Kauen- Rupfen-Kauen sein Lebtag nie gekommen ist. Nun glauben wir, der Dinosaurier sei – kleines Hirn, kleiner Verstand – recht dumm gewesen. Aber so dumm war er nicht, dass er nicht wusste: Wäre er kleiner und weniger hungrig, könnte er schlauer werden. So aber – Rupfen-Kauen-Rupfen-Kauen. Da muss man stumpfsinnig bleiben. Und erst wenn er mit dem Schwanz wedeln wollte! Die Datenübertragung vom Hirn („Schwanz 30 Grad nach links!“) und zurück („Geht nicht, Wald im Weg!“) hat so lange gebraucht, dass der Wald immer schon in Trümmern lag, bevor der Stopp-Befehl ankam. Ein Tollpatsch war der Dinosaurier. Da hat er sich ein zweites Hirn zugelegt irgendwo im Rückgrat, das hat die hintere Hälfte koordiniert. Wir lernen also: Der Dinosaurier wusste sich zu helfen.

Die CSU hat manchmal auch ein Größenproblem. Neulich zum Beispiel bei der Winterklausur der CSU-Landtagsfraktion im Wildbad Kreuth. Die CSU-Landtagsfraktion ist 124 Abgeordnete groß. Weil es bei der Klausur um den Sparhaushalt 2004 ging, sind die alle gekommen. So viele Zimmer gibt es nicht im Wildbad. Die CSU hätte, vom Dinosaurier lernend, ein Zimmer anbauen können. Aber so viel Zeit wie die Evolution haben selbst Bayern nicht. Da haben sich zwei Ministerinnen ein Doppelzimmer geteilt. Wir lernen also: Die CSU weiß sich noch mehr zu helfen.

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