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Großbritannien: Blair lehnt Rücktritt ab

In der Affäre um "Geheimkredite" an die regierende Labour-Partei hat der britische Premierminister Tony Blair alle Rücktrittsforderungen zurückgewiesen. "Ich bleibe, solange es nötig ist".

London - Dies sagte der Regierungschef am Mittwoch im Unterhaus. Blair steht wegen der Millionenkredite von reichen Geschäftsleuten, die erst nachträglich veröffentlicht wurden, erheblich unter Druck. Dabei geht es um umgerechnet mehr als 20 Millionen Euro, die Labour vor der Parlamentswahl im vergangenen Jahr bekam.

Im Parlament musste sich Blair vom konservativen Oppositionsführer David Cameron die Frage nach seinem Rücktritt gefallen lassen. «Wann sind Sie weg?», fragte Cameron. Daraufhin entgegnete der seit 1997 amtierende Blair, er sei erst im vergangenen Jahr wiedergewählt worden und werde sein Programm umsetzen. Zugleich forderte er die konservative Opposition auf, selbst die Namen ihrer bislang geheimen Kreditgeber zu veröffentlichen.

Labour hatte erst in dieser Woche die Namen der zwölf Spender bekannt gegeben. Mehrere Kreditgeber fordern ihr Geld inzwischen mit Zinsen zurück. Der Premierminister muss sich insbesondere gegen den Verdacht wehren, dass die Geldgeber als Dank für die finanzielle Hilfe einen Adelstitel und einen Sitz im Oberhaus versprochen bekamen. Auf Grund von drei Anzeigen ermittelt in der Affäre auch Scotland Yard.

Blair appellierte an die Opposition, gemeinsam mit Labour nach einer Regelung für die Parteienfinanzierung zu suchen. Dazu soll es in den kommenden Wochen ein Treffen des Premiers mit Oppositionsführer Cameron geben. (tso/dpa)

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