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Großbritannien: Premier kritisiert Proteste

Großbritanniens Regierungschef David Cameron hat den Sturm teils vermummter Studenten auf die Zentrale seiner konservativen Partei scharf verurteilt. Doch auch die Polizei kritisiert er.

„Natürlich haben die Menschen das Recht auf friedlichen Protest, aber ich habe Bilder gesehen von Menschen, die auf Gewalt und Verwüstung aus waren und auf die Zerstörung von Eigentum, und das ist vollkommen inakzeptabel“, sagte Cameron am Donnerstag in Südkoreas Hauptstadt Seoul, wo er am G-20-Gipfel teilnimmt. Dieses Verhalten werde nicht unbestraft bleiben.

Aus Protest gegen die geplante massive Erhöhung der Studiengebühren in Großbritannien hatten Studenten am Mittwoch die Parteizentrale der Tories gestürmt. Dutzende teils vermummte Demonstranten drangen mit Gewalt in das Gebäude nahe des Parlaments ein. 14 Menschen wurden verletzt, die Polizei nahm 32 Demonstranten in Gewahrsam.

Cameron kritisierte nun auch das Vorgehen der Polizei. Die Reaktion der Beamten gegen die Demonstranten sei „nicht angemessen“ gewesen. Anti-Krawall-Einheiten der Polizei hatten die Protestierer aus dem Gebäude vertreiben.

Zuvor hatten Polizeiangaben zufolge 20.000 Studenten friedlich gegen eine Erhöhung der Studiengebühren protestiert, die Veranstalter sprachen von 50.000 Teilnehmern. Es war die größte Demonstration gegen die Regierung seit Camerons Amtsantritt im Mai. Viele Demonstranten waren aus Universitätsstädten aus dem ganzen Land angereist. Dann eskalierte die Situation: Tausende Demonstranten zogen vor die Parteizentrale der Konservativen.

Einige der Demonstranten warfen die Glasfassade des Gebäudes ein und stürmten ins Innere. Vor dem Gebäude entfachten sie zudem ein Feuer.

Die Regierung will es den Universitäten erlauben, die derzeit erhobenen Studiengebühren von umgerechnet maximal 3780 Euro pro Jahr zu verdoppeln oder unter „außergewöhnlichen Umständen“ fast zu verdreifachen. (AFP)

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