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Politik: Große Kassen erhöhen Beiträge

Berlin - Die gesetzlichen Krankenkassen werden zum 1. Januar auf breiter Front ihre Beiträge erhöhen.

Berlin - Die gesetzlichen Krankenkassen werden zum 1. Januar auf breiter Front ihre Beiträge erhöhen. Nach der Techniker-Krankenkasse, die ihre Sätze von derzeit 13,2 auf 13,5 Prozent heraufsetzt, meldeten am Dienstag fünf weitere Kassen Beitragserhöhungen. Die AOK Bayern, größte der Allgemeinen Ortskrankenkassen, verlangt nun 14,5 statt der bisherigen 13,6 Prozent. Die AOK Rheinland/Hamburg kündigte ebenfalls eine Erhöhung um 0,9 Punkte auf 14,3 Prozent an, die AOK Niedersachsen erhöht um 0,6 Punkte auf 14,1 Prozent. Die Gmünder Ersatzkasse, fünftgrößte gesetzliche Krankenkasse, beschloss am Nachmittag, ihren Satz um 0,3 Punkte auf 13,9 Prozent heraufzusetzen. Und die Hanseatische Krankenkasse (HEK) meldete eine Erhöhung von 13,3 auf 13,9 Prozent.

Gleichzeitig kündigten andere große Kassen ähnliche Entscheidungen an. Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) will am Mittwoch eine „leichte Beitragssteigerung“ bekannt geben, wie ein Sprecher sagte. Barmer, DAK und Hamburg- Münchener wollen ebenfalls erhöhen – und dies am Donnerstag beschließen. Ein DAK-Sprecher sagte dem Tagesspiegel, eine Steigerung werde es „mit Sicherheit geben“. Beim Branchenführer Barmer hieß es, man werde mit der Erhöhung zumindest unter dem prognostizierten Beitragsplus der Kassen von durchschnittlich 0,7 Prozentpunkten bleiben.

Ein Großteil der knapp 200 Betriebskrankenkassen müsse ebenfalls die Beiträge heraufsetzen, sagte der Sprecher des BKK-Bundesverbands, Florian Lanz, dem Tagesspiegel. Allein in Baden-Württemberg seien es 20 von 27 Kassen. Die größte Betriebskrankenkasse, die Deutsche BKK, bestätigte, dass sich die bisherigen 13,4 Prozent nicht halten ließen und „man leider nach oben“ gehen müsse. Der Verwaltungsrat werde dies am Donnerstag beschließen. Die Berliner BKK VBU will ihre Sätze allerdings konstant lassen.

Als Gründe für die Erhöhungen nannte Verbandssprecher Lanz die höhere Mehrwertsteuer, weniger Steuerzuschuss und teurere Klinikbehandlung. „Richtig ins Geld“ gingen auch die Beschlüsse zur Kostenübernahme von Arzneivorräten gegen die Vogelgrippe sowie von Impfkosten für Arbeitnehmer, die beruflich ins Ausland gehen. Beides koste mehr als zwei Milliarden Euro. Der aktuelle Konjunkturaufschwung sei bei den Kassen noch nicht angekommen. Er nütze ihnen nur dann, „wenn die Arbeitnehmer auch höhere Löhne bekommen“.

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