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Gründungsaufruf: Kirchen wollen Netzwerk gegen rechtsextrem

Die Kirchen in Deutschland wollen sich in Zukunft stärker gegen Rechtsextremismus engagieren. Bestehende Initiativen sollen besser vernetzt weren.

Berlin -  Die Aktion Sühnezeichen ruft gemeinsam mit Vertretern von Kirchen und zivilgesellschaftlichen Initiativen zur Gründung einer bundesweiten „Arbeitsgemeinschaft Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus“ auf. Ziel sei es, bestehende kirchliche Initiativen gegen rechts besser zu vernetzen und neue Projekte anzustoßen. Rassistische und demokratiefeindliche Einstellungen seien mit dem christlichen Glauben unvereinbar, heißt es in dem Aufruf.

„Wir wollen ein klares Zeichen setzen, dass die Kirchen sich verlässlich und langfristig engagieren und konsequent gegen die menschenverachtende Ideologie der Rechtsextremisten einsetzen“, sagte Heike Kleffner von Aktion Sühnezeichen am Montag bei einer Podiumsdiskussion mit rund 100 Teilnehmern in Berlin. „Immer öfter melden sich kirchliche Einrichtungen aufgrund rechtsextremer Vorfälle bei den mobilen Beratungsstellen.“ Dadurch werde deutlich, dass es einen großen Bedarf gebe, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Unterzeichnet wurde der Aufruf unter anderem vom Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen, Jochen Bohl, dem sächsischen SPD-Landesvorsitzenden Martin Dulig und dem CDU-Bundestagsabgeordneten Thomas Feist. Das Gründungstreffen soll am 12. Februar 2010 in Dresden stattfinden. Für den nächsten Tag ist der jährliche europaweite Großaufmarsch der Neonaziszene angekündigt, zu dem wieder mehrere tausend Rechtsextremisten erwartet werden. Laut Kleffner haben sich schon viele Kirchengemeinden und christliche Initiativen für das Gründungstreffen in Sachsen angemeldet.

Am 13. Februar will sich das Bündnis den Protesten gegen das Nazitreffen anschließen. „Die Zivilgesellschaft ist aufgerufen auf diesen Aufmarsch angemessen zu reagieren“, so Kleffner. Erstmals rufen daher die sächsische Arbeitsgemeinschaft Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus, Aktion Sühnezeichen sowie das Kulturbüro Sachsen und die Amadeu-Antonio-Stiftung unter dem Motto „Gehen-Denken-Handeln“ zu einem interreligiösen Friedensgebet gegen die Naziveranstaltung auf. In diesem Jahr beteiligten sich tausende Menschen an den Protesten gegen die Neonazis. 

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