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Politik: Grüne erwarten von Fischer Verzicht auf Mandat

Berlin - Nach der offiziellen Bestätigung der Gastprofessur für Joschka Fischer durch die US-Eliteuniversität Princeton wird in der Bundestagsfraktion der Grünen damit gerechnet, dass der frühere Außenminister im Herbst sein Bundestagsmandat niederlegt. Damit würde Fischer sein letztes politisches Amt aufgeben.

Berlin - Nach der offiziellen Bestätigung der Gastprofessur für Joschka Fischer durch die US-Eliteuniversität Princeton wird in der Bundestagsfraktion der Grünen damit gerechnet, dass der frühere Außenminister im Herbst sein Bundestagsmandat niederlegt. Damit würde Fischer sein letztes politisches Amt aufgeben. Fraktionschefin Renate Künast hatte schon vor Wochen in einem Interview erklärt, sie erwarte nicht, dass der Abgeordnete sein Mandat die gesamte Legislaturperiode über ausüben werde.

Fischer hatte nach der Abwahl der rot-grünen Regierung im Herbst 2005 überraschend seinen Verzicht auf politische Führungsämter bekannt gegeben. Er habe Freiheit gegen Macht getauscht und tausche nun wieder Macht gegen Freiheit, erklärte er damals vor der Fraktion. Gegen Kritik an seinem Verbleib im Bundestag verteidigte sich Fischer später mit dem Hinweis, er habe einen Auftrag seiner Wähler und wolle diese nicht enttäuschen. Im Streit um den BND-Untersuchungsausschuss hatte Fischer die Entscheidung von Fraktions- und Parteiführung für das Gremium scharf kritisiert. Die politischen Interventionen des Autodidakten hatten sich zuletzt vor allem auf Essays zur Außenpolitik beschränkt.

Die Universität Princeton hatte am Wochenende bekannt gegeben, dass der frühere Außenminister von Herbst an ein Seminar über „Internationale Krisendiplomatie“ geben wird. Im Frühjahr soll ein Seminar über internationale Beziehungen folgen. Nachfolger von Fischer als hessischer Abgeordneter wird der 31-jährige Omid Nouripour. Der Politiker, der aus dem Iran stammt, gehört dem Bundesvorstand der Grünen an. Bislang hat er sich vor allem mit den Themen Migration, interkultureller Dialog und Kampf gegen Rechtsextremismus beschäftigt. hmt

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