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Politik: Grüne im hohen Norden verlieren bekannteste Politiker

Kiel - Anne Lütkes will nicht mehr. Die Fraktionsvorsitzende der Bündnisgrünen im Kieler Landtag zieht sich zurück.

Kiel - Anne Lütkes will nicht mehr. Die Fraktionsvorsitzende der Bündnisgrünen im Kieler Landtag zieht sich zurück. Die Ex-Justizministerin von Schleswig-Holstein gab nach dem gescheiterten Versuch, zur Landrätin des Kreises Schleswig/Flensburg gewählt zu werden, ihren Rückzug bekannt. Lütkes sagte: „Trotz unserer guten Parlamentsarbeit bestehen Differenzen über die zukünftige Fraktionsführung. Dieser Dissens ist bedauerlicherweise nicht überbrückbar. Eine stete Auseinandersetzung in der Landtagsfraktion möchte ich nicht verantworten und verzichte deshalb auf mein Abgeordnetenmandat.“ Von Juni an wolle sie wieder mit ihrem Ehemann in Köln als Fachanwältin für Familienrecht tätig sein.

Der frühere Umweltminister Klaus Müller packt zeitgleich die Koffer und wird Chef der Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen. In den Landtag rücken die Lübecker Grünen-Chefin Angelika Birk und der Windkraftexperte Detlef Matthiessen nach.

Lütkes, die von 1999 bis 2000 Bürgermeisterin in Köln und von 2000 bis zum Regierungswechsel 2005 Justizministerin in Schleswig-Holstein war, zieht die Konsequenz aus Konflikten mit ihrem Stellvertreter Hentschel. „Ich wäre die nächsten vier Jahre Fraktionsvorsitzende geblieben – aber das war nicht unstreitig. Da gehe ich lieber“, sagte die 57-Jährige. „Den weiten Himmel und den Blick über die Förde werde ich sehr vermissen.“

Die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Monika Heinold, bedauerte Lütkes’ Entscheidung: „Mein Wunsch war es, gemeinsam mit Anne Lütkes bis 2010 die Oppositionspolitik im Landtag zu gestalten.“ Wer den Fraktionsvorsitz übernehmen wird, ist noch unklar: Sowohl Lütkes Stellvertreter Hentschel als auch Monika Heinold oder Birk sind im Gespräch.

Antje Lückingsmeier

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