zum Hauptinhalt

Politik: Grüne könnten es erstmals in Schweriner Landtag schaffen

Güstrow - Der Schweriner Landtag wird im September wohl noch bunter. Das jedenfalls sagt die erste Meinungsumfrage des Wahljahres voraus.

Güstrow - Der Schweriner Landtag wird im September wohl noch bunter. Das jedenfalls sagt die erste Meinungsumfrage des Wahljahres voraus. Neben den fünf bereits vertretenen Parteien könnten erstmals die Bündnisgrünen ins Parlament von Mecklenburg-Vorpommern einziehen. Die Vielfalt der Fraktionen würde am ehesten der CDU nützen. Denn sobald die FDP oder die NPD an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern, wird das rechnerische Polster für eine Neuauflage einer rot-roten Koalition größer. Und die machtpolitischen Alternativen der SPD nehmen zu.

Von 90 Prozent der Delegierten wurde Innenminister Lorenz Caffier auf dem CDU-Landesparteitag in Güstrow am Samstag zum Spitzenkandidaten gewählt. Der 56-Jährige hat sich zum Ziel gesetzt, mit seiner CDU als stärkster politischer Kraft in den Landtag einzuziehen. Laut der von der „Ostsee-Zeitung“ in Auftrag gegebenen Forsa-Umfrage liegen die Christdemokraten derzeit mit 29 Prozent der Stimmen drei Prozentpunkte hinter der SPD; ein Abstand, der durchaus aufholbar erscheint. Für Caffier könnte es ein Pyrrhussieg werden. Denn solange sich die SPD den Sessel des Regierungschefs sichern kann, wird sie es tun. Die Chancen dafür stehen für Ministerpräsident Erwin Sellering mit 32 Umfrageprozenten für die SPD erstaunlich gut. Als er vor gut zwei Jahren das Amt von „Landesvater“ Harald Ringstorff übernahm, lagen die Sozialdemokraten abgeschlagen bei 16 Prozent.

Sogar darunter, bei 15 Prozent, findet sich derzeit die Linkspartei wieder. Ihr Spitzenkandidat Helmut Holter ist also weit von seinem Vorhaben entfernt, erster Ministerpräsident in einem Bundesland zu werden. „Die Küken werden im Herbst gezählt“, machte er sich nach der Umfrage Mut, er gehe „zuversichtlich“ in den Wahlkampf. Acht Prozent prognostiziert die Umfrage den Bündnisgrünen, die bislang fünf Mal an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert waren. „Wir werden deshalb aber nicht abheben“, sagte Landessprecher Jürgen Suhr. Gegen den Bundestrend verliert die FDP im Nordosten nur wenig an Zustimmung und käme auf sechs Prozent. Bestätigt fühlte sich selbst die NPD. Mit fünf Prozent der Stimmen würde sie den Wiedereinzug in den Landtag schaffen. Dies zu verhindern, ist seit Jahren erklärtes Ziel aller übrigen Parteien. Andreas Frost

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false