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Politik: Grüne verpassen Künast und Kuhn einen Dämpfer

Berlin - Die Grünen-Fraktionsführung hat bei der Wahl des neuen Pressesprechers und scheidenden „Bild“-Korrespondenten Christoph Schmitz einen Dämpfer hinnehmen müssen. Ein Drittel der anwesenden 39 Abgeordneten verweigerte dem Personalvorschlag der Fraktionschefs Fritz Kuhn und Renate Künast am Dienstag die Unterstützung.

Berlin - Die Grünen-Fraktionsführung hat bei der Wahl des neuen Pressesprechers und scheidenden „Bild“-Korrespondenten Christoph Schmitz einen Dämpfer hinnehmen müssen. Ein Drittel der anwesenden 39 Abgeordneten verweigerte dem Personalvorschlag der Fraktionschefs Fritz Kuhn und Renate Künast am Dienstag die Unterstützung. Weitere Grünen-Parlamentarier, darunter Parteichefin Claudia Roth, hatten die Sitzung bereits vor der Abstimmung verlassen.

Bei Schmitz’ Vorstellung vor den Abgeordneten wurde flügelübergreifende Kritik an seinem bisherigen Arbeitgeber und dessen Berichterstattung laut. Der Rechtspolitiker Jerzy Montag warf „Bild“ nach Angaben von Teilnehmern antiparlamentarische Tendenzen vor und bezeichnete es als „paradoxe Intervention“, einen ihrer Journalisten zu den Grünen zu holen. Während Fraktionschef Kuhn am Mittwoch gegenüber dem Tagesspiegel von einem „überzeugenden Ergebnis“ für Schmitz sprach, erklärte Grünen-Chefin Roth gegenüber Fraktionskollegen, der linke Flügel habe bewusst darauf verzichtet, geschlossen gegen den Kandidaten zu stimmen. Man habe der Fraktionsführung „nicht noch eine Niederlage“ bereiten wollen, wurde sie zitiert. Damit spielte Roth offenbar auf den Fall des Vizefraktionschefs Reinhard Loske an, der trotz der Unterstützung von Kuhn und Künast kürzlich eine Kampfabstimmung in der Fraktion verloren und daraufhin sein Amt niedergelegt hatte. Den beiden Fraktionschefs war daraufhin intern mangelhaftes Krisenmanagement vorgeworfen worden.

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