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Die Spitzenkandidaten der Berliner Grünen, Ramona Pop (r), Antje Kapek (l), und Bettina Jarasch (2vr) unterhalten sich mit Parteichefin Simone Peter (2vl) und der Fraktionsvorsitzenden im Deutschen Bundestag, Katrin Göring-Eckardt (M)(

© dpa

Grüne: Zusammenhalt zahlt sich aus

Die Gesellschaft sucht nach Orientierung. Warum die Grünen Antworten geben. Ein Kommentar

Ein Kommentar von Ingrid Müller

Diplomatischer Umgang und das Zusammenhalten der Flügel tut den Grünen offenbar gut. Sie haben sich in Berlin nicht noch einmal zerlegt – oder zerlegen lassen. Mit ihren vier Kandidaten wirkte ihr Wahlkampf zwar oft langweilig, für den einen oder anderen zu vermittelnd. Aber für ihre Wähler offenbar mit seriösem Ton in unruhigen Zeiten auch verlässlich. Auf Kretschmann-Art hat die in Berlin doch etwas anders aufgestellte Partei jedenfalls eine Position behaupten können, die ihnen nun das Angebot einer Regierungsbeteiligung einbringen kann.

Geschlossenheit und Diplomatie

Regieren wollen sie. Käme es zu einem Dreierbündnis mit der SPD, bei denen die Grünen vielleicht sogar die Nase vor den Linken hätten, könnte das Modell auch für andere Vorbild werden. In einer nach Orientierung suchenden Gesellschaft zahlt es sich offenkundig für Grüne aus, wenn sie undogmatisch handeln. Vielleicht hätte es ihnen noch ein paar Punkte mehr gebracht, hätten sie sich für eine wirklich erkennbare Kandidatin entschieden, die Ramona Pop eigentlich ohnehin war. Aber so weit war die Partei nach dem Künast-Debakel wohl noch nicht. Doch wenn sie mitregieren wollen, müssen die Grünen bald auch in dieser Frage Farbe bekennen. Ein Amt als Senatorin oder Bürgermeisterin lässt sich nicht halbieren oder vierteln. Erhalten sie ihre Geschlossenheit und Diplomatie, könnte das weit über die Hauptstadt hinaus wirken.

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