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Gute Buddhisten: Thailands Premier findet Tötungen normal

Birmas Militäjunta bekommt "moralische" Unterstützung aus Thailand. Der thailändische Premierminister Samak Sundaravej bezeichnete die Unterdrückung der Bevölkerung in Birma als "normal" und kritisierte in einem Fernsehauftritt die "einseitige Berichterstattung" über das Nachbarland.

Der thailändische Premierminister Samak Sundaravej hat das Militärregime im Nachbarland Birma verteidigt. Der starke Mann Than Shwe, der im September die brutale Niederschlagung von Mönchsprotesten angeordnet hatte, sei ein guter Buddhist, der jeden Tag bete, sagte der 72-jährige Regierungschef am Sonntag in seinem wöchentlichen Fernsehprogramm. "Tötungen und Unterdrückung sind dort normal", sagte Samak, der am Freitag von einer Reise nach Birma zurückgekehrt war.

Über Birma werde immer nur einseitig berichtet, sagte der für kontroverse Äußerungen bekannte Regierungschef. Thailand hat starke Wirtschaftsinteressen in dem Nachbarland. Foltergefägnisse für Opposition Birma wird weltweit wegen der brutalen Unterdrückung der Bevölkerung verurteilt. Die Polizei eröffnete im September das Feuer auf zehntausende demonstrierende Mönche. Dabei wurden mindestens 31 Menschen getötet, nach Angaben von Dissidentengruppen erheblich mehr. Tausende wurden festgenommen und nach Angaben von Entkommenen in Foltergefängnissen drangsaliert.

Friedensaktivistin unter Hausarrest

Die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi ist seit Jahren unter Hausarrest eingesperrt. Die thailändische Regierung kündigte nach dem Besuch ihres Premiers die Fortsetzung eines Dammprojekts im Nordosten Birmas an. Der Bau war nach dem Militärputsch in Thailand im September 2006 auf Eis gelegt worden. Der Tasang-Damm am Salween-Fluss soll einer der größten in Südostasien werden und hunderte Quadratkilometer überfluten. Wirtschaftsinteressen vor Menschenrechten In der Region kämpft das Regime gegen Rebellen der Shan-und Karen-Völker. Thailand will den dort erzeugten Strom kaufen.

Thailand ist nach Angaben seines Außenhandelsministeriums Birmas drittgrößter Investor nach Großbritannien und Singapur und einer der wichtigsten Handelspartner. Dokumente belegen, dass Samak als ultrarechter Nationalist 1976 gegen Studenten hetzte, die demokratische Reformen in Thailand forderten. Die Proteste der Studenten wurden brutal niedergeschlagen, 46 starben. Samak stritt im Januar, nachdem er zum Premierminister ernannt worden war, die Zahl der Toten und seine Rolle dabei ab. (iba/dpa)

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