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Politik: Gysi arbeitet an Plan B für Parlamentsvize

Berlin Die Linkspartei hat im Streit um die Wahl von Lothar Bisky zum Bundestagsvizepräsidenten Kompromissbereitschaft angedeutet. Fraktionschef Gregor Gysi betonte am Mittwoch zwar, Bisky sei zunächst weiter der Kandidat.

Berlin Die Linkspartei hat im Streit um die Wahl von Lothar Bisky zum Bundestagsvizepräsidenten Kompromissbereitschaft angedeutet. Fraktionschef Gregor Gysi betonte am Mittwoch zwar, Bisky sei zunächst weiter der Kandidat. Er verzichtete aber darauf, seine Ankündigung vom Dienstag zu wiederholen, man werde Bisky so lange nominieren, bis er gewählt ist. „Es sei denn, er findet es irgendwann witzig“, fügte Gysi hinzu. Damit freilich rechne er nicht. Bisky will eine „vernünftige Lösung“. Als Parteivorsitzender dürfe er nicht überempfindlich und auf seine Person bezogen reagieren, sagte er dem Sender n-tv. Er sei aber nicht so abwegig veranlagt, sich jeden Tag im Bundestag demütigen zu lassen. Gysi betonte, der Vorgang habe seine Fraktion „zusammengeschweißt“. Er zeigte sich überzeugt, dass die „heimtückische Provokation“ nicht gegen Bisky, sondern gegen die Linke insgesamt gerichtet gewesen sei. Stasi-Vorwürfe gegen Bisky wertete er als „Gequatsche“.

Aus Union und FDP gab es Forderungen, die Linke solle einen neuen Bewerber für das Amt benennen.Parlamentsvizepräsidentin Gerda Hasselfeldt (CSU) sagte, zwar sei es fraktionsübergreifend „unumstritten“, dass der Linkspartei der Posten zustehe. „Jeder Bewerber braucht aber nun mal die Mehrheit.“ Ihr FDP-Kollege Hermann Otto Solms sagte, die Linkspartei müsse überlegen, ob es „für sie sinnvoll ist und gut“, Bisky erneut aufzustellen.

Wolfgang Thierse, nur noch Parlamentsvizepräsident, riet seinem Nachfolger Norbert Lammert (CDU) zu einem Gespräch mit den Fraktionschefs. „Wir müssen darauf achten, dass dieser Vorgang nicht zum Ost-West-Konflikt wird“, sagte er und warnte vor einer „Märtyrerrolle“ für die Linke. m.m./SB/ddp

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