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Hamas-Führer: Mord in Dubai: Deutscher Pass offenbar echt

Der im Mordkomplott gegen einen Hamas-Führer in Dubai verwendete deutsche Pass ist nach Spiegel-Informationen nicht gefälscht gewesen. Das Reisedokument sei im Juni 2009 auf Antrag eines israelischen Staatsbürgers in Köln ausgestellt worden, berichtete das Nachrichtenmagazin.

Hamburg - Der im Mordkomplott gegen einen Hamas-Führer in Dubai verwendete deutsche Pass ist nach „Spiegel“-Informationen nicht gefälscht gewesen. Das Reisedokument sei im Juni 2009 auf Antrag eines israelischen Staatsbürgers in Köln ausgestellt worden. Der Mann namens Michael Bodenheimer habe im Frühsommer als Beleg für seine deutschen Wurzeln die Hochzeitsurkunde seiner Eltern vorgelegt, die von den Nazis verfolgt worden seien. Am 18. Juni 2009 sei der Pass auf den Namen Bodenheimer ausgestellt worden. Mit diesem Pass reiste demnach am 19. Januar einer der mutmaßlichen elf Agenten des israelischen Geheimdienstes Mossad in Dubai ein, die an dem Mord beteiligt sein sollen. Unter der Meldeadresse in Köln lebt nach Recherchen des Magazins kein Mann namens Bodenheimer. Die Spur des mutmaßlichen Mossad-Agenten verliere sich in der israelischen Stadt Herzlija, wo er bis Juni 2009 gewohnt haben soll. Auch die deutschen Sicherheitsbehörden gehen dem Bericht zufolge davon aus, dass der Mossad für den Mordanschlag auf den Hamas-Anführer Mahmud al Mabhuh verantwortlich ist. Wegen der offenbar bewussten Verwendung eines deutschen Passes habe die Staatsanwaltschaft Köln ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Bundesanwaltschaft prüfe, ob sie das Verfahren wegen des Verdachts der geheimdienstlichen Agententätigkeit übernehme.

Al Mabhuh, der von Israel unter anderem für die Entführung und Ermordung zweier israelischer Soldaten verantwortlich gemacht wird, wurde am 20. Januar in einem Luxushotel in Dubai ermordet aufgefunden. Interpol leitete eine Fahndung nach elf Verdächtigen ein, die kurz vor der Tat mit britischen, irischen sowie einem deutschen und einem französischen Pass eingereist waren. Die Polizei des Golfemirats forderte einen Haftbefehl gegen Mossad-Chef Meir Dagan. Israel weist die Anschuldigungen zurück. AFP/ddp

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