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Hamburg: Schwan sieht Chancen in der Krise

Grundsatzrede: Die Bundespräsidentenkandidatin der SPD, Gesine Schwan, sieht in der Finanz- und Wirtschaftskrise auch eine Chance für einen gemeinsamen Neubeginn.

„Wir haben uns blind einer entfesselten Konkurrenz unterworfen, die uns gegenseitig zu Feinden gemacht hat und die schlussendlich die gesamte Natur zerstören wird“, sagte Schwan am Sonntag in Hamburg in einer Grundsatzrede mit dem Titel „Die Globalisierung gestalten und gemeinsam gewinnen“. Diese negative Entwicklung müsse durch eine neue Kultur der Gemeinsamkeit ersetzt werden, forderte Schwan im Audimax der Hamburger Bucerius Law School. „Im Moment erscheint es an der Oberfläche noch ruhig, doch spätestens wenn die Abwrackprämien ausgezahlt und die Kurzarbeitsregelungen ausgelaufen sind, wird sich die allgemeine Anspannung ihren Weg bahnen.“

Ursache der Krise seien nicht allein Fehlspekulationen einiger hundert Bankiers. Die Kultur der Gemeinsamkeit sei in den vergangenen 25 Jahren verschüttet worden und müsse neu gelernt werden. Das G-20-Treffen in London sei ein Mut machender Schritt für eine neue Regierungsweise gewesen. „Die dort verabredeten Beschlüsse zeigen beispielhaft, wie wir künftig über nationale Grenzen hinweg wieder den Primat der Politik über die Wirtschaft zur Geltung bringen können“, sagte sie. „Die Unterwerfung unter die entfesselte globale Konkurrenz hat uns um unsere Freiheit gebracht.“ dpa

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