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Politik: Hamburger Sekten-Jägerin hört auf

Hamburg - Die deutschlandweit wohl bekannteste und versierteste Expertin im Kampf gegen Psycho-Sekten gibt ihr Amt in der Hamburger Innenbehörde auf. Ursula Caberta tritt aus Protest gegen eine immer weiter zurückgeschraubte Finanzausstattung zurück – drei Jahre, bevor ihr Vertrag ausgelaufen wäre.

Hamburg - Die deutschlandweit wohl bekannteste und versierteste Expertin im Kampf gegen Psycho-Sekten gibt ihr Amt in der Hamburger Innenbehörde auf. Ursula Caberta tritt aus Protest gegen eine immer weiter zurückgeschraubte Finanzausstattung zurück – drei Jahre, bevor ihr Vertrag ausgelaufen wäre.

Ursula Caberta war von 1992 bis 2010 offizielle Sektenbeauftragte der Hansestadt, ehe ihre über die Stadtgrenzen hinaus Anerkennung genießende „Arbeitsgruppe Scientology“ aufgelöst wurde. Fortan wurde ihr Tätigkeitsfeld dem Verfassungsschutz zugeordnet, auch wenn die streitbare Caberta weiterhin als Ministerialreferentin Betroffenen, Angehörigen oder Aussteigern insbesondere der Scientology-Sekte mit Rat und Tat zur Seite stand.

Von 2007 an drängte Caberta auf ein Verbot der umstrittenen Scientology-Organisation, wofür sich bundesweit allerdings keine Mehrheit fand, auch wenn die Hamburger Forderung vor allem aus Bayern Unterstützung fand. Immer wieder setzte sich die 62-Jährige durch ihr unerschrockenes Engagement Anfeindungen und Bedrohungen aus und führte diverse Prozesse gegen die international operierende Church of Scientology, die nach Behörden-Schätzungen bundesweit mehr als 5000 Anhänger zählen soll. Im nächsten Monat soll Cabertas Arbeit mit einem Senatsempfang noch einmal gewürdigt werden. Dieter Hanisch

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