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Politik: Hand in Hand für den Frieden

Berlin - Die Jerusalemer „Hand-in-Hand-Schule“ hat am Mittwoch den Friedenspreis der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) erhalten. In ihr werden jüdische und arabische Kinder gemeinsam bilingual unterrichtet.

Berlin - Die Jerusalemer „Hand-in-Hand-Schule“ hat am Mittwoch den Friedenspreis der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) erhalten. In ihr werden jüdische und arabische Kinder gemeinsam bilingual unterrichtet. Die Laudatio im Berliner Reichstag hielt am Abend Altbundespräsident Johannes Rau. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert.

Rau würdigte vor allem den Vorbildcharakter der Schule für das Zusammenleben von Juden und Arabern. „Es ist der Wunsch vieler Eltern, jüdischer und nicht-jüdischer, miteinander zu leben und nicht gegeneinander zu stehen und womöglich Konflikte auszutragen.“ Dieser Wunsch sei nicht nur in Israel groß, sagte Rau. Aber nirgends sei es so dringend wie in Jerusalem, dieses Miteinanderleben einzuüben.

Die Hand-in-Hand-Schule ist die erste von insgesamt drei Schulen, die das 1977 gegründete „Zentrum für jüdische-arabische Erziehung in Israel“ bisher eingerichtet hat. Dort sollen demokratische Werte vermittelt und Toleranz mit schulischer Bildung verknüpft werden. Hebräisch und Arabisch haben im Schulalltag den gleichen Stellenwert. Jede Klasse wird von einem arabischen und einem jüdischen Pädagogen betreut. Israels Botschafter Shimon Stein betonte die große Bedeutung der Einrichtung für sein Land. „Es ist ein außergewöhnliches Projekt in außergewöhnlichen Zeiten.“ Der Versuch, zwischen den Völkern Brücken zu schlagen, habe es verdient, ausgezeichnet zu werden, so Stein.

DIG-Präsident Manfred Lahnstein unterstrich die wachsende Beliebtheit der Schule, deren Anwärterliste immer länger werde. Jedes Jahr würde die Zahl der Anmeldungen um ein Viertel steigen. Mit dem Preisgeld soll jetzt der erforderliche Neubau unterstützt werden. Der Friedenspreis der DIG wurde das erste Mal im Jahr 2001 verliehen. Preisträger war das „Arab Jewish Cultural Center“ Beit Hagefen in Haifa.

Juliane Schäuble

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