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Politik: Hanseatisch – der neue Justizsenator

Er ist ein echter Hamburger Jung. Und auch rein äußerlich ähnelt der 41-jährige bisherige Justizstaatsrat Carsten Lüdemann (CDU) seinem Ersten Bürgermeister Ole von Beust (CDU): groß, blond, hanseatisch und stets korrekt gekleidet.

Er ist ein echter Hamburger Jung. Und auch rein äußerlich ähnelt der 41-jährige bisherige Justizstaatsrat Carsten Lüdemann (CDU) seinem Ersten Bürgermeister Ole von Beust (CDU): groß, blond, hanseatisch und stets korrekt gekleidet. Der eloquente Jurist tritt die Nachfolge von Hardliner Roger Kusch an, den von Beust im Zuge der Protokoll-Affäre um die Weitergabe vertraulicher Akten entlassen hatte. Wie Kusch ist Lüdemann seit Jahren mit Ole von Beust befreundet.

Der neue Justizsenator gilt als freundlich, ruhig und besonnen und war in seiner Zeit als Bürgerschaftsabgeordneter in der CDU-Fraktion sehr beliebt. In diesem Sinne plant er auch, sein Amt auszuüben: „Ich habe nicht vor zu provozieren.“

Wie sich die Zusammenarbeit mit Lüdemann gestalten wird, muss sich nun zeigen. Die Hamburger Justiz wünscht sich vor allem Kooperation und Verbindlichkeit. Welchen politischen Kurs Lüdemann einschlagen wird, wollte er nach seiner Wahl nicht gleich verraten: „Ich möchte mich zuerst mit der Fraktion austauschen.“ In einem Interview erklärte er, von seiner Seite aus müsse es keinen Neustart geben. Er habe zur Staatsanwaltschaft und den Präsidenten der Gerichte ein gutes Verhältnis.

Der ledige Lüdemann kann auf eine rasche Karriere zurückblicken: Er wurde am 24. November 1964 in Hamburg geboren. 1985 trat er in die CDU ein. Von 1986 bis 1992 studierte er Jura an der Universität Hamburg. In dieser Zeit machte er auch eine Ausbildung zum Hauptmann der Reserve. Nach der großen juristischen Staatsprüfung 1997 arbeitete Lüdemann als Rechtsanwalt in der Hansestadt. Seine politische Laufbahn begann 1993 als Mitglied der Bezirksversammlung Harburg. Für die CDU saß Lüdemann seit Oktober 1997 dann in der Hamburger Bürgerschaft. Dort war er innenpolitischer Sprecher und Mitglied des Fraktionsvorstands, bis er 2004 zum Justizstaatsrat berufen wurde. Nachdem von Beust im Juni 2005 den für den Sport zuständigen Staatsrat gefeuert hatte, war Lüdemann auch für diesen Bereich zuständig. Der ist für ihn auch privat ein wichtiges Thema: Wenn die Zeit es zulässt, spielt er Tischtennis oder geht zum Hockey.

Antje Lückingsmeier[Hamburg]

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