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Politik: Heftig

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Fühlt sich da wer missverstanden? Glaubt die Regierung, das Volk gar nicht mehr zu erreichen?

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HINTER DEN LINDEN

Fühlt sich da wer missverstanden? Glaubt die Regierung, das Volk gar nicht mehr zu erreichen? Hans Eichel jedenfalls, bekanntlich Sparmeister der Regierung und als solcher auch dem Senken von Ausgaben verpflichtet, geht jetzt unter die Verleger. Als solcher wird er künftig eine Zeitschrift herausgeben, die sich nur einem einzigen Thema widmet: der Finanzpolitik der Bundesregierung. Die Erstauflage schlägt sämtliche Rekorde: Dreieinhalb Millionen Exemplare will der Minister unters Volks bringen. Damit das klappt, werden drei Millionen der Hefte der nächsten „Bild am Sonntag“ beigelegt. Die restliche halbe Million soll an Kiosken ausliegen.

Eichels Zeitschrift, berichtet der „Spiegel“, soll immerhin nur 20 Seiten dünn sein, also eine sparsame Ausgabe. 800 000 Euro kostet den Steuerzahler das. Die erste Ausgabe bringt zum Beispiel eine Geschichte mit dem Titel „Gute Zeiten, schlechte Zeiten – Wie die Bundesregierung die Finanzkrise meistern will“. Das weckt die Neugier, liest man doch in der Zeitung derzeit täglich böse Oppositionsstimmen, dass die Regierung das gar nicht könne. Eine Kinderseite gibt’s auch in Eichels Heft, die Regierung will schließlich den Luftraum über den Kinderzimmern beherrschen, und so erklärt auf der Seite „Edda, die ehrliche Elster“, wo das Geld herkommt. Wahrscheinlich wird in Nummer 2 der Zeitschrift, die in drei Monaten erscheinen soll, auf der Kinderseite erklärt, wo das Geld hingeht. Und den Erwachsenen, die das als Steuerzahler schon wissen, wird erklärt, wie die Regierung die Finanzkrise gemeistert hat. Die Zeitschrift von Hans Eichel soll übrigens „Procent“ heißen. Wir hätten ja „Pro Domo“ vorgeschlagen.

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