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HELMUT SCHÜLLER: Rebell aus Wien

Er ist der heimliche Star des Katholikentags: Helmut Schüller, Priester aus Wien und Kirchenrebell. Der 59-Jährige macht in Österreich vor, was sich nicht wenige Katholiken auch in Deutschland von ihren Priestern wünschen.

Er ist der heimliche Star des Katholikentags: Helmut Schüller, Priester aus Wien und Kirchenrebell. Der 59-Jährige macht in Österreich vor, was sich nicht wenige Katholiken auch in Deutschland von ihren Priestern wünschen. Er ruft offen zum Ungehorsam gegen die Kirchenobrigkeit auf. 400 katholische Geistliche sind seinem „Aufruf zum Ungehorsam“ gefolgt. Schüller möchte dem Kirchenvolk mehr Mitbestimmung in der Kirche ermöglichen und Frauen den Weg ins Priesteramt ebnen. „Die römische Verweigerung einer längst notwendigen Kirchenreform und die Untätigkeit der Bischöfe zwingen uns, dem Gewissen zu folgen und selbstständig tätig zu werden“, heißt es in dem Aufruf. Obwohl der Katholikentag das Motto „Aufbruch wagen“ hat, durfte Schüller nicht im Hauptprogramm auftreten. Innerkirchliche Reformgruppen haben ihn eingeladen. Schüller ist nicht irgendwer. Bevor er anfing, seine Kirche zu kritisieren, war er Generalvikar in Wien und Direktor von Caritas Österreich. An Ostern hatte sich der Papst in einer Predigt zum ersten Mal mit der österreichischen Initiative befasst und eine Absage erteilt: „Ungehorsam ist kein Weg, um die Kirche zu erneuern.“ Zu Beginn des Katholikentages am Mittwoch hatte der Botschafter des Papstes klargemacht, was er von allzu viel „Aufbruch“ hält: Das Motto des Kirchentages müsse rein theologisch verstanden werden als ein Aufbruch im Glauben. Sonst führe es nur zu „Unfriede“, mache „alles kaputt“ und „wäre der Beginn einer Revolution“. clk

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