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Hessen: CDU-Kultusminister für Wende in der Bildungspolitik

Hat der Druck der Opposition gewirkt? Hessens Kultusminister erklärte jetzt, er sei offen für Korrekturen am dreigliedrigen Schulsystem.

Der Kultusminister der geschäftsführenden Landesregierung in Hessen, Jürgen Banzer (CDU), hat vorgeschlagen, Haupt- und Realschüler zunächst gemeinsam zu unterrichten, statt sie bereits nach der Grundschule auf verschiedene Schultypen zu verteilen: "Es könnte durchaus sinnvoll sein, die Eingänge Haupt- und Realschule zusammenzuführen und erst später zu differenzieren", sagte Banzer dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel am Sonntag". Der entscheidende Punkt seien für ihn "differenzierte Abschlüsse". Vorrangiges Ziel müsse sein, "dass jeder, der die Hauptschule besucht, am Ende eine sichere Berufsperspektive hat".

Banzer sprach sich zugleich gegen die Forderung nach einem garantierten Hauptschulabschluss aus. Es sei längst möglich, diesen Abschluss nachzuholen. Die Hauptschule nannte er das wesentliche Feld, auf dem Bildungspolitik aktiv werden müsse. "Deshalb sollten wir den Löwenanteil unserer Kräfte auf die Hauptschule konzentrieren."

Banzer hat das Kultusressort im April zusätzlich zum Justizministerium übernommen. Seine Vorgängerin Karin Wolff war nach den schweren Verlusten der CDU bei der Landtagswahl im Januar zurückgetreten. Ihre Schulreformen, vor allem die Einführung des "Turbo-Abiturs", waren ein Hauptthema im Wahlkampf und wurden für die Wahlschlappe wesentlich mitverantwortlich gemacht. (Tsp)

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