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Hessen: Schulministerin tritt wegen "ungerechter" Kritik ab

Noch ist nicht klar, wer in welcher Konstellation Hessen in den kommenden Jahren regiert. Sollte Roland Koch eine tragfähige Mehrheit finden, muss er mindestens einen Kabinettsposten neu besetzen.

Sie stehe in der neuen Legislaturperiode nicht mehr als Ministerin zur Verfügung, schreibt Kultusministerin Karin Wolff in einem am Mittwoch veröffentlichten Brief an Ministerpräsident Roland Koch (beide CDU).

Wolffs Schulpolitik gilt als einer der Gründe für den Stimmenverlust der CDU bei der Landtagswahl Ende Januar. In der Kritik steht vor allem die von neun auf acht Jahre gekürzte Gymnasialzeit, die sogenannte G8-Reform. Hauptvorwurf: Die Arbeitsbelastung der Schüler sei zu hoch. Über eine Ausdünnung der Lehrpläne, um die Schüler zu entlasten, wird derzeit auch bundesweit gestritten. Auch andere Bundesländer müssten in dieser Frage nachsteuern, schrieb Wolff an Koch.

Biblische Schöpfungslehre im Bio-Unterricht

Darüber hinaus hatte die scheidende Ministerin im vergangenen Sommer für ihren Vorschlag Kritik aus ihren eigenen Reihen erfahren, die biblische Schöpfungslehre im Biologie-Unterricht zu behandeln. In ihrem Brief betont Wolff, dass sie "manche der vorgebrachten Vorwürfe" als "ungerecht" betrachtet.

Die "seit einiger Zeit" gereifte Entscheidung zum Verzicht gilt Wolff zufolge auch für eine geschäftsführende Regierung, die mangels klarer Mehrheiten nötig werden könnte. Der neue Landtag kommt am 5. April zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. (sf/dpa/ddp)

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