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Hilfe für Schwerstabhängige: Drogenbeauftragte fordert staatliche Heroinabgabe

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (SPD), hat sich für die Abgabe von Heroin an Schwerstabhängige ausgesprochen. Gegenüber der Behandlung mit dem Drogenersatz Methadon könne so die Bereitschaft zu Kriminalität und Gewalt gemindert werden.

Berlin - In Frankfurt am Main berieten am Mittwoch die sieben Städte eines Modellprojekts zur staatlichen Heroinabgabe über die Zukunft des Versuchs. Für die Fortsetzung der 2002 gestarteten kontrollierten Heroinabgabe wäre die Zulassung des synthetischen Heroins (Diamorphin) als Medikament erforderlich, was von der CDU/CSU- Bundestagsfraktion abgelehnt wird. Bundesweit erhalten noch rund 300 Süchtige Heroin vom Staat.

Bätzing sagte gegenüber "heute.de", sie sehe noch "eine Chance" für eine Fortführung. Man müsse aber auch realistisch sein: "Wenn bis zum 31. März nicht erkennbar ist, dass ein Gesetz auf den Weg gebracht werden kann, dann werden wir die verbleibenden drei Monate dazu nutzen, um die Patienten wieder umzustellen, von Diamorphin auf Methadon." Bätzing favorisiert eine Initiative des Bundesrates für ein Gesetz.

Währenddessen will die Opposition im Bundestag mit einem fraktionsübergreifenden Gesetzentwurf die Heroinabgabe an Schwerstabhängige legalisieren. (tso/dpa)

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