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Hindukusch: USA planen Truppenaufstockung

US-Präsident Barack Obama plant eine einschneidende Eskalation des Afghanistan-Krieges. Um Al-Qaida-Terroristen und die radikalen Taliban zu bekämpfen, will er rund 30 000 zusätzliche amerikanische Soldaten an den Hindukusch schicken.

Derzeit sind 68 000 US-Soldaten im Einsatz. Zugleich erhöht Obama den Druck auf die Verbündeten: Wie die „Washington Post“ berichtete, sollen die Nato-Staaten weitere 10 000 Soldaten beisteuern. Die zusätzlichen Soldaten sollen im nächsten Jahr stufenweise im Land stationiert werden. Obama werde seine Pläne sehr wahrscheinlich am Dienstag in einer 40-minütigen Fernsehrede bekannt geben. Beobachter sprechen von einer der wichtigsten Entscheidungen seiner Amtszeit.

Zugleich will Obama in seiner mit Spannung erwarteten Rede einen Ausweg aus dem Krieg aufzeigen. Er müsse den Amerikanern erklären, „warum er einen seit acht Jahren anhaltenden Krieg eskaliert, der in der amerikanischen Öffentlichkeit zunehmend unpopulär ist, während er zugleich Pläne zum Ende des Krieges präsentiert“, meinte die „Washington Post“.

Die Frage eines stärkeren Engagements der Alliierten betrifft auch Deutschland. Deutschland hat derzeit 4500 Soldaten in Afghanistan stationiert. Eine Entscheidung über eine Aufstockung liegt bisher nicht vor. Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen bemüht sich bei den europäischen Bündnismitgliedern um eine „angemessene“ Antwort auf die in Kürze erwartete Mitteilung Obamas. An diesem Donnerstag redet er in Berlin mit Bundeskanzlerin Angel Merkel, Außenminister Guido Westerwelle und Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Es sei „für das politische Gleichgewicht des Einsatzes wichtig“, dass es auch von den anderen Verbündeten einen angemessenen Beitrag zu einem verstärkten Einsatz der Afghanistan-Schutztruppe Isaf gebe, sagte Nato-Sprecher James Appathurai am Mittwoch in Brüssel. dpa

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