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Politik: Hinter den Linden: Krimi bei Riester

Die Liebhaber guter Literatur verziehen immer wieder gern abschätzig das Gesicht, wenn ihnen jemand beichtet, wie gern er Krimis liest. Dabei ist ein richtig guter Kriminalroman eben nicht nur Krimi, sondern eben auch in vielen Fällen schöne Literatur.

Die Liebhaber guter Literatur verziehen immer wieder gern abschätzig das Gesicht, wenn ihnen jemand beichtet, wie gern er Krimis liest. Dabei ist ein richtig guter Kriminalroman eben nicht nur Krimi, sondern eben auch in vielen Fällen schöne Literatur. Denken wir nur an die "hard boiled"-Krimis von Dashiell Hammett oder Raymond Chandler. Oder an die letzten, großen Romane von P.D. James. Da haben Autoren nicht nur eine gute Geschichte, die sie erzählen. Da steht mehr über ein Individuum in der modernen Gesellschaft als in manchem der verschmockten blutleeren Editionen, die mit dem Zeitgeist kommen und gehen. Und wer Kriminalromane schreibt, muss anders als manch anderer Schriftsteller zumindest sein Handwerk beherrschen.

Wer einen Krimi plant, muss einen Plot haben, den er erzählt. Und Charaktere, die lebendig werden. Wo gibt es sonst so schöne Dialoge wie in Ed McBains Romanen aus dem 87. Revier? Nein, der Kriminalroman sollte nicht unterschätzt werden. Noch weniger derjenige, der einen schreibt. Im Umfeld von Sozialminister Walter Riester (SPD) hat sich nun überraschend ein neuer Autor geoutet. Klaus Vater, Sprecher des Ministers, hat in der knappen Zeit neben den Wirren um die Rentenreform letzte Hand an sein Manuskript gelegt und einen Krimi für junge Erwachsene fertiggestellt.

Er spielt nicht im politischen Milieu. "Sohn eines Dealers", lautet der Titel. Christian, der Held, schützt sich und seine Familie vor der Drogenmafia. Mehr wird noch nicht verraten. Ob Vater den nächsten Krimi bereits in der Mache hat, wissen wir nicht. Ein Krimi um Riester, Rente und Rendite. Das wäre es doch!

Carsten Germis

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