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Politik: Hinter den Linden: Luftnummer

Wir wissen nicht, was Albrecht Feibel denkt. Aber so ungefähr muss es in seinem Hirn zugegangen sein: "Worüber regen sich die Leute auf?

Von Robert Birnbaum

Wir wissen nicht, was Albrecht Feibel denkt. Aber so ungefähr muss es in seinem Hirn zugegangen sein: "Worüber regen sich die Leute auf? Sie regen sich über Schlangen an der Supermarkt-Kasse auf. Sie regen sich über rote Ampeln auf. Kurz, die Leute regen sich auf über den Stau." Feibel sitzt für die CDU im Bundestag und speziell im Haushaltsausschuss. Dort hat die Union vorige Woche versucht, dem Sparkommissar Hans Eichel verschwenderische Fliegerei mit der Bundeswehr-Flugbereitschaft nachzuweisen. Was aber bis auf weiteres nicht geklappt hat.

Dem Feibel hat das keine Ruhe gelassen. Der Eichel muss zu packen sein! Und dann ist dem Feibel der Stau eingefallen. Heureka! Er hat sofort eine brisante Anfrage an die Bundesregierung formuliert. Der Eichel sei doch dauernd zwischen Berlin und Frankfurt hin- und hergeflogen. Dafür habe man doch extra immer die Startbahn freimachen müssen. Da hätten die Linienflieger doch warten müssen. Also sei der Eichel vermutlich schuld an Luftstaus, und darüber erwarte er jetzt Auskunft.

Der Feibel, muss man dazu wissen, kennt sich aus. Der ist Reiseverkehrskaufmann und Aufsichtsrat der Flughafen-Betriebsgesellschaft in Saarbrücken und war jahrelang Vorsitzender des Bundesverbandes Mittelständischer Reiseunternehmer e.V. in Frankfurt am Main. Auch wird der Feibel schon mal in Tegel rumgehockt haben, weil die Maschine nach Frankfurt wieder zu spät war und womöglich der Anschluss nach Saarbrücken weg. Wir wissen nicht, was er gedacht hat. Aber geärgert wird er sich haben. Dermaßen, dass er dann richtig am Luftstau litt.

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