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Hintergrund: Kompromisssuche bei Grenzstreitigkeiten im Kosovo

Die Kfor vermittelt zwischen Belgrad und Pristina. Einen Kompromiss zu finden, ist nicht leicht: Das Kosovo will seine Grenzen selbst kontrollieren, Serbien will das verhindern.

Im Grenzstreit zwischen Serbien und dem Kosovo hat der kosovarische Regierungschef Hashim Thaci eingelenkt. Er habe sich mit dem Kommandeur der Kfor-Truppe, Erhard Bühler, bei einem „fruchtbaren Treffen“ auf die nächsten Schritte verständigt, sagte Thaci am Donnerstag seinem Kabinett. Seine Regierung hatte sich zuvor dagegen gewandt, zwei umstrittene Grenzübergänge zu Serbien vorerst unter internationaler Kontrolle zu lassen.

Die Kosovo-Schutztruppe Kfor hatte am Mittwochabend nach einem Treffen Bühlers mit dem serbischen Minister für das Kosovo, Goran Bogdanovic, und dem serbischen Unterhändler Borko Stefanovic erklärt, ihre Soldaten würden bis mindestens Mitte September „Kontrolle und Oberbefehl“ über die Grenzübergänge Jarinje und Brnjak im Nordkosovo behalten. Belgrad habe sich im Gegenzug bereit erklärt, alle Straßensperren abzubauen, die von Angehörigen der serbischen Minderheit im Norden des Kosovo errichtet worden waren.

Die Regierung des Kosovo wies diese Einigung am Mittwochabend aber als „inakzeptabel und unausführbar“ zurück. Pristina beharrte darauf, die Übergänge selbst zu kontrollieren. Thaci warf der Regierung in Belgrad zudem vor, die serbische Minderheit zur Errichtung von Straßensperren im Nordkosovo angespornt zu haben. Mit Blick auf die Anwesenheit von Bogdanovic und Stefanovic sagte Thaci am Mittwoch, serbische Vertreter würden die Blockierer ermutigen, „indem sie bei ihnen sind oder sie anführen“. (Afp)

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