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Hisbollah: Zwischen Partei und Guerillatruppe

Die radikal-islamische Schiiten-Bewegung Hisbollah (Partei Gottes) entstand 1982 als Antwort auf die israelische Invasion im Libanon. Seitdem kämpft sie - auch mit terroristischen Mitteln - gegen Israel als "unrechtmäßigen Besatzer arabischen Bodens".

Generalsekretär der Hisbollah ist Scheich Hassan Nasrallah. Wichtigster Verbündeter und Waffenlieferant ist der Iran. Die Hisbollah hat großen Einfluss auf die Schiiten im Libanon, die mehr als 40 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Der politische Flügel der Bewegung ist nach dem Ende einer Staatskrise seit diesem Monat wieder in der libanesischen Regierung vertreten. Die mehrere hundert Männer umfassende Kampftruppe der Hisbollah ist nach US-Erkenntnissen die technisch am besten ausgerüstete Guerilla der Welt. Im Falle einer militärischen Konfrontation kann die Hisbollah außerdem auf mehrere tausend weitere Kämpfer zählen, deren Status mit dem von Reservisten einer Armee zu vergleichen ist.

Die Hisbollah-Miliz genießt in der arabischen Welt großen Respekt, weil Israel ohne ihre Angriffe wohl nicht 2000 den Südlibanon geräumt hätte und weil sie der israelischen Armee im Libanonkrieg 2006 widerstand. Zum Waffenarsenal der Guerillatruppe gehören Raketen verschiedenen Typs, mit denen sie im Sommer 2006 Ziele in Israel angriff.

Die Hisbollah hat ihre Hochburgen in den südlichen Vororten von Beirut, in der Bekaa-Ebene und im Süden des Landes. In Deutschland hat die Organisation nach Darstellung des Verfassungsschutzes etwa 900 Anhänger. Israel und die USA haben die Hisbollah als Terrororganisation eingestuft. (ae/dpa)

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