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Hochschulen: Zu wenig Leistung fürs Geld?

Viele Studenten stehen Studiengebühren mit großer Skepsis gegenüber. Laut einer Umfrage bezweifelt eine Mehrheit, dass die Gelder für eine bessere Ausbildung verwendet werden.

Berlin - Studenten verlangen von den Universitäten Gegenleistungen für die in fünf Bundesländern bereits erhobenen Studiengebühren. 77 Prozent der Studenten fordern künftig mehr Leistungen und Angebote von ihrer Hochschule, wie aus einer am repräsentativen Emnid-Umfrage im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) hervorgeht. 90 Prozent wollen demnach zudem mehr Mitsprache darüber, wie die Hochschulen die Beiträge für ein besseres Lehrangebot einsetzen. Zugleich startete am Mittwoch ein Internet-Portal, auf dem Studierende das Angebot ihrer Uni bewerten können.

Die Studenten erwarten der Umfrage zufolge vor allem mehr Übungsangebote, mehr Lehrveranstaltungen und generell einen besseren Unterricht. Eine große Mehrheit der Befragten (83 Prozent) bezweifelt allerdings, dass die zusätzlichen Geldmittel tatsächlich für eine bessere Ausbildung verwendet werden. Die meisten Studenten (84 Prozent) fühlen sich zudem von den Hochschulen nicht ausreichend über die Verwendung der Gebühren informiert. Zwei Drittel sind dennoch überzeugt, dass Studiengebühren prinzipiell die Lehre verbessern können. Dies ändert allerdings nichts daran, dass sich lediglich 33 Prozent für Gebühren aussprechen. Für die Umfrage wurden 1000 Studenten in Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen befragt.

Mit der Veröffentlichung der Umfrage startete auch das Internet-Portal www.unicheck.de, auf dem Studenten in einem Fragebogen das Service- und Studienangebot ihrer Uni bewerten können. Aus diesen Bewertungen soll ein Ranking der Hochschulen entstehen. Ende Mai soll die erste Rangliste von 136 Hochschulen vorliegen, die bereits Gebühren erheben. An dem Portal beteiligen sich das Campusmagazin "Unicum", die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen und die "Financial Times Deutschland". (tso/AFP)

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