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Politik: Hoffnung auf "neuen Anfang" nach Treffen Netanjahus mit Arafat

US-Vermittler Ross: Beide Politiker wollen ihre Kontakte "auf allen Ebenen" wiederaufnehmen RAMALLAH (cal).In den Friedensprozeß im Nahen Osten scheint nach mehrmonatigem Stillstand wieder Bewegung zu kommen.

US-Vermittler Ross: Beide Politiker wollen ihre Kontakte "auf allen Ebenen" wiederaufnehmen RAMALLAH (cal).In den Friedensprozeß im Nahen Osten scheint nach mehrmonatigem Stillstand wieder Bewegung zu kommen.In der Nacht zum Mittwoch kamen der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und der palästinensische Präsident Jassir Arafat überraschend zu Gesprächen am Grenzkontrollpunkt Eres zwischen Israel und dem Gazastreifen zusammen.Beide wollten ihre Kontakte "auf allen Ebenen wiederaufnehmen", sagte US-Vermittler Dennis Ross nach dem zweieinhalbstündigen Treffen.Ross, der bei den Gesprächen anwesend war, sprach von einem "neuen Anfang". Es hatte massiven amerikanischen Druckes bedurft, so gestanden die Palästinenser ein, bis Arafat bereit war, sich kurzfristig mit Netanjahu zu treffen.Nach mühseligem Hin und Her gelang es schließlich dem amerikanischen Nahost-Vermittler, das Treffen am Grenzübergang Eres zu arrangieren.Es begann - für Arafat typisch - um zwei Uhr nachts und dauerte fast drei Stunden, je zur Hälfte als Gespräch unter vier Augen und als Verhandlung der kleinen Delegationen in Anwesenheit von Ross. Ross sprach anschließend von einer guten Atmosphäre bei dem Treffen, bei anhaltend großen Meinungsverschiedenheiten.Die bilateralen Verhandlungen sollen in allen Bereichen geführt werden.Arafat und Netanjahu wollen in regelmässigem Kontakt bleiben.Ein weiteres Gipfeltreffen bereits nächste Woche gilt als recht wahrscheinlich. Es war das erste Mal seit dem 9.Februar dieses Jahres, daß sich Netanjahu und Arafat persönlich gegenüberstanden.Die Friedensgespräche waren abgebrochen worden, nachdem Israel im März mit dem Bau der Siedlung Har Homa im arabischen Ostteil Jerusalems begonnen hatte.Seitdem sind bei drei Selbstmordanschlägen in Jerusalem und Tel Aviv 30 Menschen ums Leben gekommen. Die für nächste Woche geplante Wiederaufnahme der Verhandlungen des obersten Leitungsschusses unter Führung von Außenminister David Levy, der nach Angaben des israelischen Rundfunks am Dienstag abend mit Schmerzen in der Brust in ein Krankenhaus eingeliefert worden war, und Arafat-Stellvertreter Abu Mahsen in Washington wurde unterdessen auf Ende des Monats verschoben.Von Seiten der Palästinenser wurde dies mit der Notwendigkeit begründet, zunächst die Verhandlungsergebnisse der Unterausschüsse abzuwarten und zu prüfen.Ein Sprecher Arafats gab sich diesbezüglich aber optimistisch und erklärte, positive Auswirkungen des gestrigen Gespräches würden schon in den nächsten Tagen erwartet.

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