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Hoheitsrechte: Kanada wächst im Nordpolarmeer

Machtverschiebung im hohen Norden: Kanada weitet seine Hoheitsrechte im Nordpolarmeer auf 200 Seemeilen aus. Hintergrund: In Zeiten des Klimawandels schmilzt das Eis ab. Einst vereiste Regionen des Nordpolarmeers können jetzt mit dem Schiff passiert werden.

Es gebe immer mehr Länder, die sich für die Rechte im kanadischen Polarmeer interessierten, sagte Premierminister Stephen Harper am Mittwoch (Ortszeit). Dabei gehe es sowohl um die natürlichen Ressourcen im Meer als auch um die Ausweitung der Schifffahrtswege wegen der Eisschmelze durch den Klimawandel. Daher wolle seine Regierung "der Welt eine klare Botschaft" übermitteln, dass die kanadischen Umweltstandards und Hoheitsrechte "nicht zur Diskussion stehen", fügte Harper hinzu.

Tankerunglücke führten in den vergangenen Jahrzehnten wiederholt zur Verseuchung großer Küstenabschnitte. Bislang beanspruchte Kanada eine Zone von einhundert Seemeilen, um sich vor Umweltschäden zu schützen. Die Verdoppelung soll in den kommenden Monaten durch Novellen des kanadischen Schifffahrts- und Umweltgesetzes festgeschrieben werden. Ausländische Schiffe müssen dann in der 200-Meilen-Zone (rund 370 Kilometer) mit Kontrollen rechnen und Durchfahrtsrechte vorab beantragen. Die Regierung werde dafür sorgen, dass die beanspruchten Rechte auch "mit allen Mitteln" durchgesetzt werden, kündigte Harper an. (mfa/AFP)

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