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Politik: Hunderte Computer in Behörden verschwunden

Berlin - In deutschen Behörden sind in den vergangenen drei Jahren rund 500 Notebooks und Computer mit zum Teil sensiblen Daten abhanden gekommen. Wie aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage des FDP-Bundestagsfraktionsvizes Carl-Ludwig Thiele hervorgeht, sind unter anderem Steuerdaten, Adressen von 1200 Zivildienstleistenden, zwei Regierungshandys mit Geheimnummern von Ministern und Unterlagen des Verteidigungsministeriums – „Einstufung VS-VERTRAULICH“ – verschwunden.

Von Michael Schmidt

Berlin - In deutschen Behörden sind in den vergangenen drei Jahren rund 500 Notebooks und Computer mit zum Teil sensiblen Daten abhanden gekommen. Wie aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage des FDP-Bundestagsfraktionsvizes Carl-Ludwig Thiele hervorgeht, sind unter anderem Steuerdaten, Adressen von 1200 Zivildienstleistenden, zwei Regierungshandys mit Geheimnummern von Ministern und Unterlagen des Verteidigungsministeriums – „Einstufung VS-VERTRAULICH“ – verschwunden.

Allein von 2005 bis 2007 sind danach in Bundesministerien und anderen Behörden – fast alle sollen betroffen sein – 189 Tischcomputer und 326 Laptops „gestohlen worden, verloren gegangen oder unauffindbar“, davon 46 im Ausland. Außerdem verschwanden 271 Handys und Taschencomputer sowie 38 Speichersticks, CDs und DVDs mit Daten. Den Wert der fehlenden Geräte beziffert das Innenministerium auf rund 540 000 Euro. In rund 60 Prozent der Fälle seien Disziplinar- oder strafrechtliche Ermittlungen durchgeführt worden.

Nach Ansicht des Bundesinnenministeriums falle der Computerschwund, gemessen an der Zahl der Beschäftigten und der Menge insgesamt benutzter PCs im Vergleich zur Privatwirtschaft „eher gering“ aus. Nach Schätzungen werde in Privatfirmen jedes zehnte Notebook gestohlen, sagte ein Ministeriumssprecher dem Tagesspiegel am Sonntag – der in der Bundesverwaltung festgestellte Prozentsatz belaufe sich dagegen auf 0,61 Prozent aller Notebooks und 0,06 Prozent der stationären Computer.

FDP-Politiker Thiese ist dennoch alarmiert. Die Antwort der Bundesregierung auf seine Anfrage sei „Besorgnis erregend“, sagte er dem Tagesspiegel am Sonntag und kündigte an: „Wir werden am Ball bleiben, weiter fragen und auf Aufklärung drängen.“ Es müsse künftig sichergestellt werden, „dass keine Daten der inneren und äußeren Sicherheit verloren gehen oder sensible personenbezogene Daten in falsche Hände gelangen“.

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