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Heiß auf Obama. Auch SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück kämpfte mit der Hitze auf dem Pariser Platz. Foto: dpa

© dpa

Politik: Hunderte verschwitzen die Rede

Obamas Zuhörer müssen die Hitze verkraften.

Nicht jedes schöne Wetter ist gut. Das merkte selbst Angela Merkel. Und tröstete mit diesem Satz die 4500 Menschen, die auf dem Pariser Platz stundenlang gewartet hatten auf Barack Obamas Rede – bei bis zu 35 Grad, ohne Schatten. Das Ereignis am Brandenburger Tor geriet wegen der klimatischen Bedingungen für alle Beteiligten zur Hitzeschlacht.

Schon um zehn Uhr morgens waren die ersten von 24 Sanitätern des Roten Kreuzes am Pariser Platz eingetroffen. Kurz darauf begannen die Einlasskontrollen an der Sicherheitsschleuse am Bahnhof Friedrichstraße. Von dort liefen die Zuschauer durch einen extra abgesperrten Bereich. Drei Notärzte kümmerten sich später um dehydrierte Zuschauer, Sonnenbrände und Leute mit Kreislaufproblemen.

„Wir bewegen uns in einer extrem schwierigen Situation, weil die Gäste keine Getränke mitnehmen dürfen“, klagte Rüdiger Kunz, Sprecher beim Roten Kreuz. Innerhalb des Sicherheitsbereiches und in der Eingangsschleuse wurden mehrere Wasserstationen eingerichtet, an denen sich die Gäste mit Mineralwasser aus Pappbechern versorgen konnten – was über Lautsprecher auch immer wieder geraten wurde. Hunderte Gäste verzichteten wegen der Hitze ganz auf ihren Besuch. Manche Lücke im Auditorium zeigte sich, denn eigentlich waren bis zu 6000 Menschen geladen. Immerhin die anwesenden Stars wie Dirk Nowitzki blieben cool, zumindest äußerlich.

Schon Stunden vor der Rede bildeten sich bis zu dreißig Meter lange Schlangen vor den Wasser-Ausgabestellen, um einen Becher mit dem halbwegs kühlen Nass zu ergattern. Zudem gab es für jeden Besucher zwei Bananen und zwei Brezeln. Entgegen der Empfehlung hatten viele Besucher auf einen Hut oder Sonnenschirm verzichtet. Besonders schwer hatten es die uniformierten Sicherheitskräfte, die trotz der sengenden Hitze in voller Einsatzmontur angetreten waren.

Um den Besucherbereich am Pariser Platz hatte das Rote Kreuz vier mobile Versorgungsstationen eingerichtet, um im Notfall Hilfe zu leisten. Bis zum Ende der Rede mussten 104 Personen von den Sanitätern behandelt werden, die drei Rettungswagen wurden aber nicht gebraucht. Niemand kippte um – und nicht nur Obama tupfte sich nach der Rede den Schweiß von der Stirn. ctr/kat

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