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Mohamed el Baradei

© dpa

IAEA-Bericht: Iran setzt Urananreicherung fort

Die Internationale Atomenergiebehörde wirft dem Iran in ihrem neuen Bericht vor, trotz UN-Sanktionen weiterhin Uran anzureichern. Die Reaktionen lassen nicht lange auf sich warten: Die USA üben sich bereits in Drohgebärden.

Ungeachtet der UN-Sanktionen setzt der Iran in der Atomanlage Natans sein Programm zur Urananreicherung fort. So seien Hunderte neuer Gaszentrifugen aufgestellt worden, schreibt die Internationale Atomenergiebehörde IAEA in ihrem jüngsten Bericht, der am Montag in Wien bekanntwurde.

Seit dem Beginn der Urananreicherung im Februar 2007 habe Teheran nach eigenen Aufzeichnungen rund 480 Kilogramm leicht angereichertes Uran-Hexafluorid (UF6) produziert, heißt es in dem Report. Nach den Ermittlungen der IAEA-Inspekteure lag der Anreicherungsgrad allerdings unter fünf Prozent. Zum Bau von Atomwaffen muss Uran erheblich höher angereichert werden.

Teheran konnte Zweifel nicht ausräumen

Wie es in dem von IAEA-Chef Mohammed el Baradei unterzeichneten Bericht heißt, konnte die Regierung in Teheran auch in den vergangenen Monaten bei 17 IAEA-Inspektionen die Zweifel an seinem jahrzehntelang geheimen Atomprogramm nicht ausräumen.

Die iranische Nachrichtenagentur IRNA wies den Bericht der Wiener UN-Atombehörde unmittelbar nach dessen Bekanntwerden zurück. Die Organisation habe mit ihrem Report dem politischen Druck der USA nachgegeben, hieß es in Teheran.

USA warnen vor  neuen Sanktionen

Nach der Vorlage des Berichts der Internationalen Atomenergiebehörde  zum Iran haben die USA die Führung in Teheran vor neuen Sanktionen gewarnt. "Wir drängen den Iran dazu, seine Urananreicherung und die Aktivitäten zur (atomaren) Wiederaufbereitung einzustellen", sagte ein Sprecher des Weißen Hauses, Gordon Johndroe, am Montag in Washington. Andernfalls drohe dem Iran die weitere Umsetzung der bestehenden Sanktionen des UN-Sicherheitsrates sowie die Möglichkeit neuer Sanktionen. "Dieser Bericht zeigt wieder einmal, dass der Iran sich weigert, mit der internationalen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten", fügte Johndroe hinzu. (dw/dpa/AFP)

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