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Im Bus: Entführte Studenten im Irak befreit

Nach einer spektakulären Entführung im Irak sind 42 Studenten am Sonntag von der irakischen Armee befreit worden. Vier ebenfalls entführte Polizisten wurden geköpft aufgefunden.

"Wir haben die Studenten befreit, die heute morgen im Süden von Mossul entführt wurden", sagte Armeesprecher General Chaled Abdul Sattar, ohne Einzelheiten zu nennen. Die Studenten waren in einem Bus unterwegs gewesen und von schwerbewaffneten Unbekannten verschleppt worden.

Bei Mossul im Norden des Irak hatten Unbekannte insgesamt zwei Busse mit Studenten gestoppt, wie Sattar zunächst mitgeteilt hatte. Der Vorfall habe sich in Dschurm, rund 30 Kilometer südlich von Mossul, ereignet. Die Angreifer seien mit Lastwagen ausgerüstet gewesen, auf denen Maschinengewehre montiert waren. Dem Fahrer eines Busses gelang es demnach, wegzufahren. Sein Fahrzeug wurde jedoch beschossen, drei Insassen wurden verletzt.

Sicherheitskräfte kämpfen in Mossul Al Qaida

Die 42 Passagiere des zweiten Busses wurden dagegen von den Angreifern gezwungen, in die Lastwagen umzusteigen. Einzelheiten zu der Befreiungsaktion nannte Sattar nicht. Mossul gilt mittlerweile als eine der gefährlichsten Städte des Landes, die irakischen Sicherheitskräfte führen dort eigenen Angaben zufolge einen entscheidenden Feldzug gegen die Anhänger des internationalen Terrornetzwerkes Al Qaida.

In der ostirakischen Provinz Dijala ging eine Entführung nicht so glimpflich aus. Dort wurden die geköpften Leichen von vier Polizisten aufgefunden. Wie die Nachrichtenagentur Aswat al-Irak berichtete, waren die Männer Stunden zuvor am Samstag entführt worden.

Mindestens 20 Tote bei Gefechten

In Sadr City, einem vorwiegend von Schiiten bewohnten Stadtteil Bagdads, kämpften US-Soldaten und schiitische Milizen seit der Nacht miteinander. Die US-Truppen setzten dabei Anwohnern zufolge auch Kampfhubschrauber ein, mit denen sie Ziele am Boden beschossen. Nach US-Angaben wurden "bei einem Luftangriff neun Kriminelle getötet". Die irakischen Sicherheitskräfte bestätigten am Sonntag Angaben von Krankenhausmitarbeitern, wonach in die Krankenhäuser von Sadr City insgesamt 20 Leichen gebracht wurden. Mehr als 50 Menschen wurden außerdem verletzt. Sowohl unter den Toten als auch den Verletzten waren demnach Frauen und Kinder.

Im Zentrum von Bagdad erschossen Unbekannte am Samstag einen christlichen Priester. Wie aus Sicherheitskreisen verlautete, eröffneten sie aus einem vorbeifahrenden Auto das Feuer auf den Geistlichen Jussef Adel, als er seine Wohnung im Stadtteil Karrada verließ. Der Mann sei sofort tot gewesen. Papst Benedikt XVI. erklärte in einem Kondolenztelegramm an den syrisch-katholischen Erzbischof von Bagdad, die Tat bereite ihm "tiefen Schmerz". (imo/AFP/dpa)

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