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Politik: Im Zeichen des Buches

Hier steht das Wort „Buch“ – geschrieben mit dem zarten Schwung, den der in Berlin lebende Zenmönch und Kalligraf Cho Taesun der koreanischen Hangul-Lautschrift verleiht. Gestern Abend wurde die Frankfurter Buchmesse von Lee Hae- chan, dem Ministerpräsidenten des Gastlandes Südkorea, eröffnet.

Hier steht das Wort „Buch“ – geschrieben mit dem zarten Schwung, den der in Berlin lebende Zenmönch und Kalligraf Cho Taesun der koreanischen Hangul-Lautschrift verleiht. Gestern Abend wurde die Frankfurter Buchmesse von Lee Hae- chan, dem Ministerpräsidenten des Gastlandes Südkorea, eröffnet. Bis Sonntag werden rund 300000 Besucher erwartet. Die größte Bücherschau der Welt dient dem Geschäft für Verlage aus 101 Ländern – aber das ist es nicht allein.

„Die Kunst ist dazu da, den Menschen zu beglücken“, behauptet das Schriftband, das die Rezensionen dieser Ausgabe schmückt (Index, Seite 40) – ein Zitat des Hofmusikers Song Kyong-un aus dem 16. Jahrhundert, hingetuscht von Chong Do-jun, Koreas berühmtestem Kalligrafen von heute. Vielleicht gibt es angesichts der Frankfurter Themenvielfalt mehr als das reine Glück der Kunst. Aber es ist Anlass genug für das internationale Fest, das die Messe auch sein will. Dieses Fest wäre noch internationaler, wenn auch Nordkorea teilnehmen würde. So ist nur Südkorea zu Gast: ein Land, das zwischen Tradition und Hypermoderne in sich so zerrissen ist wie die koreanische Nation als ganze. Der junge Star-Autor Kim Young- ha erklärt uns etwas vom Riss zwischen den Generationen (Seite 31).

Vielleicht interessieren sich Koreaner für Deutschland stärker als Deutsche für Korea: Immerhin hat Korea, die Vereinigung noch vor sich – wenn beide Teile sie denn wirklich wollen. Die Buchmesse befördert sicher auch unsere Neugier. Tsp

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