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Politik: Im Zwielicht (Kommentar)

Dieter Wiefelspütz kann einem regelrecht Leid tun. Der Mann ist ein verdienter Innenpolitiker.

Von Robert Birnbaum

Dieter Wiefelspütz kann einem regelrecht Leid tun. Der Mann ist ein verdienter Innenpolitiker. Er hat am Asylkompromiss mitgebastelt und geholfen, das Bündnis mit der FDP auszuhandeln, das der rot-grünen Koalition einen Erfolg bei der Reform des Staatsbürgerschaftsrechts sicherte. Dass er nun Chef des Bundesamts für Verfassungsschutz werden sollte, erschien nur logisch. Um so größer die Blamage, als sich jetzt zeigt: Es wird ein anderer, der Ex-Chef des Verfassungsschutzes in Hessen, Fromm. Damit hat Innenminister Otto Schily nicht nur dem Parteifreund Wiefelspütz eine Blamage bereitet, sondern vor allem den grünen Ex-Parteifreunden, die Wiefelspütz voreilig gratuliert hatten. Haben sie versucht, Schily in eine ihnen genehme Richtung drängen? Das wäre nicht nur grob ungeschickt gewesen, es würde auch ein schlechtes Licht auf ihre Einschätzung dieses Ministers werfen. Auf Schilys Eigensinn ist allemal Verlass. Offenbar aber war es ganz banal. Die Grünen wussten es nicht besser. Das wirft ein schlechtes Licht auf die Zusammenarbeit in der Koalition.

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