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Politik: Immer mehr Deutsche mit HIV infiziert

Berlin In Deutschland steigt die Zahl der HIV-Neuinfektionen an. Im Jahr 2004 betrug die Zahl der Neuerkrankungen 1928, 2002 hatte es 1735 Erstdiagnosen gegeben.

Berlin In Deutschland steigt die Zahl der HIV-Neuinfektionen an. Im Jahr 2004 betrug die Zahl der Neuerkrankungen 1928, 2002 hatte es 1735 Erstdiagnosen gegeben.

Besonders beunruhigend sei „der starke Anstieg der Sexualkrankheiten, die die HIV-Infektion begünstigen“, sagte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) bei der Vorstellung des Berichts zur HIV/Aids-Bekämpfung der Bundesregierung, der am Mittwoch vom Kabinett beschlossen wurde. So habe es allein bei der sexuell übertragbaren Geschlechtskrankheit Syphilis einen deutlichen Anstieg von 14 Prozent im vergangenen Jahr gegeben.

Schmidt warnte davor, dass Aids zunehmend nicht mehr als lebensbedrohliches Risiko wahrgenommen werde. Als Beispiel nannte Schmidt den Leichtsinn vieler Bürger mit der eigenen Gesundheit: So gehe die Zahl der Kondombenutzer Umfragen zufolge stetig zurück. Die Bundesregierung werde deshalb ihre Bemühungen im Bereich Aufklärung noch stärker auf Zielgruppen wie junge Migranten konzentrieren.

Auch soll die medizinische Versorgung weiter verbessert und die Ausbreitung der Seuche stärker dokumentiert werden. Zudem setze die Regierung auf einen Ausbau der medizinischen und sozial-wissenschaftlichen Forschung, sagte Schmidt weiter.

Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) wies darauf hin, dass jährlich weltweit drei Millionen Menschen an HIV/Aids sterben und 40 Millionen infiziert sind. Die Bundesregierung habe daher die Bekämpfung der Krankheit zum Schwerpunkt der Entwicklungszusammenarbeit gemacht und stelle dafür jährlich Finanzmittel im Wert von rund 300 Millionen Euro zur Verfügung. ddp

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