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Politik: Informationstechnik: Bulmahn: Bis 2006 soll jeder Schüler einen Laptop haben

Bis zum Jahr 2006 soll jeder der rund zehn Millionen Schüler über seinen eigenen Laptop verfügen. Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) will dieses Ziel mit einer neuen gemeinsamen Initiative von Wirtschaft und Staat erreichen.

Bis zum Jahr 2006 soll jeder der rund zehn Millionen Schüler über seinen eigenen Laptop verfügen. Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) will dieses Ziel mit einer neuen gemeinsamen Initiative von Wirtschaft und Staat erreichen. Städte und Gemeinden als Schulträger könnten die gewaltigen Kosten nicht allein aufbringen, sagte die Ministerin am Mittwoch in Berlin, als sie das Handlungskonzept der Bundesregierung über Informationstechnik in der Bildung vorstellte. Die Kosten für diese Aktion bezifferte Bulmahn auf 82 Milliarden Mark.

Als ersten Schritt will die Ministerin sicherstellen, dass bis zum Jahr 2001 jede der 44 000 Schulen an das Internet angeschlossen ist. "Dieses Ziel ist erreichbar", sagte sie. Die Beschaffung von Laptops für Schüler sollte ihrer Ansicht nach künftig steuerlich gefördert werden. Bulmahn kündigte an, darüber alsbald mit Finanzminister Hans Eichel (SPD) zu sprechen. In dem 35-seitigen Konzept der Bundesregierung heißt es, dass 80 Prozent der Schüler heute zu Hause bereits über einen PC verfügen. 60 Prozent der 14- bis 19-Jährigen surfen demnach bereits regelmäßig im Internet. "Der Zugang zu PC und Internet zu Hause ist damit teilweise besser als in den Schulen."

Ziel der Bundesregierung sei es, "jeden und jede mitzunehmen auf dem Weg in die Informationsgesellschaft", sagte Bulmahn. Eine Teilung der Gesellschaft in diejenigen, die den Umgang mit den neuen Medien beherrschten und den andern, die das nicht könnten, dürfe es nicht geben. "Für jeden muss es einen Anschluss geben - und keinen Ausschluss", erklärte die SPD-Politikerin. Der Bund fördert die Informationstechnik in der Bildung und Weiterbildung nach ihren Angaben zwischen 2000 und 2004 mit rund 750 Millionen Mark.

Die Ministerin beklagte, dass Frauen bei der Nutzung der modernen Informationstechnik noch unterrepräsentiert sind. 61 Prozent der Nutzer seien Männer, 39 Prozent Frauen. Auch bei der beruflichen Bildung "haben wir einen deutlich zu geringen Anteil von Frauen", sagte sie. Die Zahl der Ausbildungsplätze in der Informationstechnik sei von 14 000 bereits auf 30 000 gestiegen. Bis 2003 soll sie auf 60 000 wachsen. Größter Engpass bei der Ausbildung in Informationstechnik-Berufen ist dem Bericht zufolge der Mangel an Berufsschullehrern und Ausbildern in den Betrieben.

Den Bundesländern schlug Bulmahn vor, eine "virtuelle Hochschule Deutschland" zu gründen. Universitäten könnten so je nach ihrer Stärke und Leistungsfähigkeit Lehrangebote machen. An den Hochschulen gebe es bereits gute technische Voraussetzungen für die Informationstechnik. Es gelte jetzt, sie stärker und besser in der Lehre zu nutzen.

Carsten Germis

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