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Verschärft Kritik an der Türkei: Außenminister Sigmar Gabriel (SPD)

© dpa/Michael Kappeler

Inhaftierter "Welt"-Journalist: Gabriel sieht Yücel als "Spielball in schmutzigem Wahlkampf" in der Türkei

Der Bundesaußenminister verschärft seine Kritik an der türkischen Führung. Der Umgang mit dem Journalisten Deniz Yücel sei "rechtsstaatlich und politisch inakzeptabel", sagt Gabriel.

Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) legt im Streit um die Inhaftierung des „Welt“-Korrespondenten Deniz Yücel in der Türkei nach. „Der Umgang mit Deniz Yücel ist rechtsstaatlich und politisch inakzeptabel“, kritisiert Gabriel im „Spiegel“. „Man muss ja fast annehmen, dass Yücel der türkischen Führung als politischer Spielball in einem schmutzigen Wahlkampf dient.“ Das stehe sicher „nicht im Einklang mit europäischen Werten“.

Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim hatte nach Angaben des Auswärtigen Amts Anfang März Bundeskanzlerin Angela Merkel zugesagt, dass deutsche Botschaftsmitarbeiter Zugang zu Yücel erhalten. Dieser Zugang für konsularische Betreuung ist aber bis heute nicht gewährt worden. Die Türkei ist nicht dazu verpflichtet, sie zu gewähren, weil Yücel nicht nur deutscher, sondern auch türkischer Staatsbürger ist.

Gegen Yücel war am 27. Februar Haftbefehl erlassen worden. Ihm werden Volksverhetzung sowie Terrorpropaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK und die von Ankara geächtete Gülen-Bewegung vorgeworfen. Ankara macht diese für den gescheiterten Putsch im Juli 2016 verantwortlich. (dpa)

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