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Politik: „Integration nicht nur mit Sprachkurs“ Bericht der Ausländerbeauftragten

Berlin (vs). Die Ausländerbeauftragte der Bundesregierung, Marieluise Beck, hat davor gewarnt, die Integration von Ausländern allein auf die Sprachförderung zu beschränken.

Berlin (vs). Die Ausländerbeauftragte der Bundesregierung, Marieluise Beck, hat davor gewarnt, die Integration von Ausländern allein auf die Sprachförderung zu beschränken. „Vor uns liegt ein Jahrzehnt der Integration“, sagte Beck am Freitag bei der Vorstellung des Berichts über die Lage der Ausländer in Deutschland. In allen Politikbereichen, von der Gesundheitspolitik über Fragen des Arbeitsmarktzugangs bis zur Altenpflege und zum Wohnungsbau, müsse eine integrationspolitische Agenda aufgestellt werden. Die Ausländerbeauftragte kritisierte zudem, dass im öffentlichen Dienst nur drei Prozent der Beschäftigten Migranten sind. „Wir brauchen mehr Polizisten, die türkisch, arabisch oder russisch sprechen“, sagte Beck.

Als prekär bezeichnete Beck die Bildungssituation der Ausländer. Zwar ist die Bildungsbeteiligung vor allem der ausländischen Mädchen gestiegen. Jedes zweite ausländische Kind besucht aber eine Schule, die keinen weiterführenden Abschluss ermöglicht. Dagegen gehen vier von fünf deutschen Kindern auf eine weiterführende Schule. Im Bereich der beruflichen Bildung hat sich die Situation der jungen Migranten sogar verschlechtert: Waren 1995 noch 9,7 Prozent aller Auszubildenden Ausländer, so sank ihr Anteil auf 7,1 Prozent im Jahr 2000. Als Ursache dafür nennt der Bericht die verschlechterte Lage auf dem Ausbildungsstellenmarkt, von der die ausländischen Jugendlichen stärker betroffen seien als die deutschen.

Die Zahl der Einbürgerungen hat sich indes seit der Einführung des neuen Staatsbürgerschaftsrechts verdoppelt. In den vergangenen zweieinhalb Jahren bekamen 480 000 Menschen einen deutschen Pass.

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