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Integration: "Zusammenleben mit Moslems verbessern"

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble will das Zusammenleben mit der moslemischen Gemeinschaft in Deutschland fördern. Dies ist Ziel einer von ihm geplanten Islamkonferenz.

Berlin - Es müsse versucht werden, ein Verhältnis zwischen dem Staat und der moslemischen Glaubensgemeinschaft zu entwickeln, sagte Schäuble in der Haushaltsdebatte des Bundestages. Dies sei schon allein wegen der internen Organisationen der moslemischen Glaubensgemeinschaft schwierig. Schäuble bezog sich damit darauf, dass es keine einheitliche Organisation der islamischen Verbände in Deutschland sondern eine ganze Reihe verschiedener Verbände gibt, die anders als etwa die christlichen Kirchen nicht als offizielle Glaubensvertretung anerkannt sind.

Das Zentrum für Türkeistudien (ZfT) stellte ebenfalls am Dienstag einen Maßnahmenkatalog vor, der das Zusammenleben mit Moslems verbessern soll. Um den christlich-islamischen Dialog zu fördern und Moslems gegen Gewalt und Islamismus zu immunisieren, müssten zunächst moslemische Organisationen gestärkt und als "gleichberechtigte gesellschaftliche Partner" etabliert werden, forderte der ZfT-Direktor Faruk Sen.

Sen: Bundesrepublik soll moslemische Organisationen finanziell fördern

Sen zufolge ist wegen der Debatte um den islamistisch motivierten Terror die Diskussion um Integrationsstrategien ins Hintertreffen geraten. Um das partnerschaftliche Zusammenleben zu verbessern, solle die Bundesrepublik moslemische Organisationen finanziell fördern und sie "politisch, gesellschaftlich und juristisch" anerkennen. Zudem solle der islamische Religionsunterricht als Regelunterricht an deutschen Schulen eingeführt werden. In diesem Rahmen könnten die Moslems "ihrer gesamtgesellschaftlichen Integrationsverantwortung gerecht werden", erklärte Sen.

Zu dieser Verantwortung der Moslems zählt das ZfT unter anderem mehr gesellschaftliches Engagement, "verbunden mit wachsender Aufnahmelandorientierung". Als weitere Punkte werden mehr Informations- und Aufklärungsarbeit moslemischer Organisationen zur Verbesserung der Integration sowie "die aktive Förderung der Gleichbehandlung der Geschlechter" aufgeführt.

(tso/AFP)

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