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Rücktritt im McCain-Lager: Phil Gramm nannte die Amerikaner "eine Nation von Jammerlappen"

Phil Gramm, der Wirtschaftsberater des republikanischen Präsidentschaftskandidaten John McCain, hat seinen Rücktritt erklärt. Der Banker und Multimillionär stand tagelang in der Kritik. Er hatte die Amerikaner "eine Nation von Jammerlappen" genannt.

Das Land befinde sich nicht in einer Rezession, sondern allenfalls in einer „mentalen Rezession“, hatte Gramm über die Wirtschaftskrise gesagt. Sachlich hat er recht, die US-Wirtschaft hat keine zwei Quartale in Folge mit negativem Wachstum erlebt – das wäre die offizielle Definition einer Rezession. Doch die Bemerkungen wirkten herzlos angesichts der dramatischen Entwicklung auf dem Immobilienmarkt. Sie hat viele ärmere Hausbesitzer in die Zwangsversteigerung getrieben und es für alle Bürger erschwert, Kredite zu bekommen. Die meisten Amerikaner spüren, dass sie sich weniger leisten können.

McCain hatte zunächst versucht, mit Humor von Gramms Äußerung abzulenken. „Er spricht nicht für mich. Er hat sich als Botschafter für Weißrussland qualifiziert. Ich weiß nur nicht, ob die ihn noch nehmen würden“, scherzte der Senator über seinen persönlichen Freund. Die Demokraten sagen nun, Gramms Rücktritt ändere nichts am Hauptproblem: McCain müsse sich auch von der  verfehlten Wirtschaftspolitik der Republikaner in den vergangenen acht Jahren abwenden, die Ursache der Krise sei. cvm

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