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Internationaler Druck: Kritik an Kuba nach Tod eines Dissidenten

Nach dem tödlichen Hungerstreik eines Dissidenten ist die Regierung in Havanna international heftig kritisiert worden. Die USA und die EU verlangten die Freilassung aller politischen Häftlinge.

Havanna - Brasiliens Staatschef Luiz Inacio Lula da Silva bedauerte bei einem Kubabesuch „zutiefst“ den Tod von Orlando Zapata, der am Donnerstag beigesetzt werden sollte.

Die Freilassung der politischen Häftlinge sei eine „grundlegende Forderung der internationalen Gemeinschaft“, sagte der amtierende EU-Ratspräsident, Spaniens Regierungschef Jose Luis Rodriguez Zapatero, am Donnerstag in Madrid. Die kubanische Führung müsse die Menschenrechte respektieren. Bereits am Mittwoch hatte die EU-Kommission in Brüssel ihr Bedauern über Zapatas Tod ausgedrückt, der am Dienstag nach einem zwölfwöchigen Hungerstreik gegen seine Haftbedingungen mit nur 42 Jahren gestorben war.

Lula war der einzige lateinamerikanische Staatschef, der sich zu dem Tod des Dissidenten äußerte. „Ich bedauere das zutiefst“, sagte er am Mittwoch am Rande eines Treffens mit Kubas Präsidenten Raul Castro in Havanna. Venezuelas Staatschef Hugo Chavez, der am Mittwoch ebenfalls nach Kuba gereist war, schwieg zu dem Thema. Castro wies bei dem Treffen mit Lula nach Regierungsangaben den Vorwurf der Folter von Oppositionellen zurück, bedauerte aber den Tod Zapatas.

Zapata ist laut der Kubanischen Kommission für Menschenrechte und Nationale Versöhnung, die eigentlich verboten ist, aber von der Regierung in Havanna geduldet wird, der erste politische Gefangene auf der Karibikinsel seit fast vier Jahrzehnten, der in Haft ums Leben kam. Der Kommissionsvorsitzende Elizardo Sanchez warf der Regierung „Mord“ vor, weil die Behörden Zapata zu lange ärztliche Hilfe vorenthalten hätten. AFP

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