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Irak: Bush sieht USA vor strategischem Sieg

Seit Tagen kämpfen irakische Truppen im Süden des Landes gegen die Milliz des radikalen Predigers Sadr. Während sich die Gewalt auf immer mehr Städte ausweitet, bietet die Regierung den Aufständischen nun Geld - wenn sie ihre Waffen abgeben.

Am vierten Tag seit Beginn der Kämpfe zwischen der schiitischen Sadr-Miliz und den Regierungstruppen im Irak eskaliert die Gewalt auch in der irakischen Stadt Nassirija,

350 Kilometer südlich von Bagdad

. Aus Sicherheitskreisen in der Stadt heißt es, die Milizionäre der so genannten Mahdi-Armee hätten unter anderem eine Spezialeinheit der Sicherheitskräfte und das Gebäude der Kommunalverwaltung attackiert.

Zwei Polizisten und fünf Milizionäre seien getötet, mehrere Aufständische festgenommen worden

.

Die Mahdi-Armee gehört der Bewegung des radikalen Predigers Muktada al Sadr an.

US-Präsident George W. Bush

lobt die seit Tagen andauernde Offensive der irakischen Armee gegen die Milizen als "mutigen Schritt“. Die Entscheidung des irakischen Regierungschefs, die "illegalen Gruppen in Basra zu verfolgen", zeige "seine Führungskraft".

Die derzeitigen militärischen Erfolge brächten die USA nahe an einen strategischen Sieg im Irak-Konflikt, sagte der US-Präsident in Dayton im US-Bundesstaat Ohio. Allerdings schränkt er ein, dass

die Erfolge noch umkehrbar seien.

Zugleich richtet er scharfe Vorwürfe an Syrien und den Iran. "Syrien und Iran müssen aufhören, Terrorismus und Gewalt im Irak zu unterstützen."

Sadr fordert Ende des Blutvergießens

Die irakische Regierung bietet den Milizionären Geld, falls sie ihre Waffen abgeben. "Ministerpräsident Nuri al Maliki hat den Bewaffneten eine Frist von zwölf Tagen gesetzt, vom 28. März bis zum 8. April, um den Sicherheitskräften ihre mittleren und schweren Waffen auszuhändigen, dafür gibt es dann eine finanzielle Belohnung“, heißt es in einer

Regierungserklärung.

Ein konkreter Betrag wird nicht genannt. Damit verlängert Maliki ein am Mittwoch gestelltes dreitägiges Ultimatum.

Die Offensive der irakischen Armee gegen die Sadr-Miliz zeigt inzwischen offenbar Wirkung.

Sadr fordert in einer Erklärung ein Ende des Blutvergießens. Wie der US-Nachrichtensender CNN berichtet, ruft Sadr alle Gruppen im Irak zum friedlichen Protest auf.

Unterdessen

meldet die US-Armee den Tod eines Soldaten. Er ist demnach am Donnerstag durch eine Sprengstoffattacke in Ost-Bagdad ums Leben gekommen. US-Soldaten hatten die Zufahrtsstraßen des mehrheitlich von den Sadr-Anhängern kontrollierten schiitischen Armenviertels Sadr-City im Osten von Bagdad blockiert.

Bereits am Mittwoch töteten US-Soldaten nach Armeeangaben in Bagdad 24 mutmaßliche Terroristen.

Wegen der angespannten Lage haben die Behörden

in Bagdad

eine Ausgangssperre verhängt. Nach Informationen der 

irakische Nachrichtenagentur Aswat al Irak

gilt die Maßnahme bis Sonntagmorgen.

(sf/dpa)

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